Schon vor sehr langer Zeit wussten Menschen um die besondere Verwundbarkeit des Hör-Organs. Von dem chinesischen Polizeimeister Ming-Ti wird berichtet, dass er im 3. Jahrhundert vor Christus folgendes Gesetz erließ: "Wer den Höchsten schmäht, der soll nicht gehängt werden, sondern Flötenspieler, Trommler und Lärmmacher sollen ihm ohne Pause so lange vorspielen, bis er tot zu Boden sinkt. Denn das ist der qualvollste Tod, den ein Mensch erleiden kann."
In der Antike soll die Todesstrafe manchmal allein durch Trommeln vollzogen worden sein und auch das Mittelalter kennt die Lärmfolter: Opfer wurden an einer Tag und Nacht läutenden Glocke festgeschnallt und dabei in den Wahnsinn getrieben.
Auch heute noch schrecken manche Länder nicht vor Lärmfolter zurück. Im Extremfall kann das lebensgefährlich werden. Sehr hohe Schallpegel ab etwa 200 Dezibel führen in der Regel unmittelbar zum Tod.
Die eigentliche Todesursache ist dabei nicht die Zerstörung des Hörapparates, sondern das Platzen der Lungenbläschen durch den Druck des Schalls. Es kommt jedoch kaum vor, dass Lärm überhaupt einen Pegel von 180 Dezibel erreicht.
Selbst militärische Tiefflüge belasten das Gehör lediglich mit 125 Dezibeln, ein lauter Knall kann schon mal einen Wert von 140 erreichen. Aber man kann sehr hohe Schalldruckpegel natürlich künstlich erzeugen.
Quelle: SWR/WDR | Stand: 24.08.2020, 10:19 Uhr