Der englische Dichter William Shakespeare steht mit Feder in der Hand neben einem Tisch

Shakespeare

Für welche Versform war Shakespeare bekannt?

Von Andrea Böhnke

William Shakespeare ist neben seinen Bühnenstücken vor allem bekannt für seine Sammlung aus 154 Gedichten (Sonetten). Was macht seine Reime so besonders?

Ein Sonett ist ein Gedicht, das aus insgesamt 14 Zeilen besteht: drei Vierzeilern (Quartette) und einem abschließenden Zweizeiler (Paar). Dabei wechseln sich in einer Zeile fünf betonte und fünf unbetonte Silben ab.

Ein Beispiel aus dem berühmten Sonett 18: 

Shall I compare thee to a Summer's day?
Thou art more lovely and more temperate:
Rough winds do shake the darling buds of May,
And summer's lease hath all too short a date.

In den Quartetts reimen sich jeweils die erste und die dritte Zeile sowie die zweite und die vierte Zeile. Im Paar reimen sich beide Zeilen. Das Reimschema ist also: ABAB CDCD EFEF GG. 

Auch das zeigt sich in Sonett 18: 

Sometime too hot the eye of heaven shines,
And often is his gold complexion dimmed,
And every fair from fair sometime declines,
By chance, or nature's changing course untrimmed.

But thy eternal Summer shall not fade,
Nor lose possession of that fair thou ow'st,
Nor shall death brag thou wandr'st in his shade,
When in eternal lines to time thou grow'st, 

So long as men can breathe or eyes can see
So long lives this, and this gives life to thee.

(Erstveröffentlichung 2023. Letzte Aktualisierung 07.11.2023)

Quelle: WDR

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