Post und Briefmarken

Die blaue Mauritius

Eine Briefmarke ist klein und kann trotzdem mehr wert sein als Gold oder Edelsteine. Ein berühmtes Beispiel: die blaue Mauritius.

Von Gregor Delvaux de Fenffe

Ursprünglich wurden Briefmarken erfunden, um zu beweisen, dass die Kosten für den Transport von einem Brief bezahlt sind. Doch schnell wurde das Sammeln von Briefmarken zu einem Hobby, und einige Marken galten als wertvoller als andere.

Besonders Fehldrucke haben es Sammlern angetan. Ob Gravurfehler, Farbfehler, Zähnungsfehler – hierbei handelt es sich um "fehlkonstruierte" Marken, die nur zufällig in Umlauf gekommen sind.

Als 1840 in England die ersten Briefmarken im Umlauf kamen, wollte auch der Gouverneur der britischen Kronkolonie Mauritius eigene Postwertzeichen herausgeben. Eigens wurde ein Graveur beauftragt, eine Druckplatte zu erstellen.

Der Graveur machte sich ans Werk, doch die Gravur einer Briefmarke war selbstverständlich auch für ihn Neuland. Und so kam es, dass auf der Mauritius-Marke statt der englischen Bezeichnung für Gebühr ("postage") die Worte "Post Office" (Postamt) geprägt wurden.

Insgesamt wurden mit dieser ersten Serie je 500 rote (1 Penny) und blaue (2 Pence) Briefmarken gedruckt; erst die nachfolgenden Serien wurden mit einer korrigierten Druckplatte hergestellt.

Heute gibt es weltweit von der berühmten blauen Mauritius nur noch zwölf Exemplare, von der roten 14. Im Berliner Museum für Kommunikation kann man ein Paar dieser "Königinnen der Briefmarken" besichtigen.

(Erstveröffentlichung 2006. Letzte Aktualisierung 24.01.2020)