Krankenhaus
Wie wird eine Operation berechnet?
Seit 2004 bildet die Fallpauschale die Grundlage der Vergütung für medizinische Leistungen in Kliniken. Mit einer Formel wird berechnet, was eine Operation dem Krankenhaus einbringt: Relativgewicht x Basisfallwert in Euro = Erlös in Euro. Was bedeutet das genau?
Von Andrea Wieland
Vom Krankenhaus, zu Land, zu Bund
Der Basisfallwert ist der Betrag, der den Preis eines durchschnittlichen Falles angibt. 2020 lag er bundesweit bei 3.679,62 Euro. Bei aufwendigeren Fällen steigt dieser Wert.
Jedoch spielt es eine Rolle, in welchem Bundesland das Krankenhaus steht. Seit dem Jahr 2005 wurde für jedes Bundesland ein einheitlicher Landesbasisfallwert vereinbart. Vorher ermittelt jedes Krankenhaus seinen eigenen.
In den Jahren 2005 bis 2009 wurden daher die einzelnen Krankenhaus-Werte schrittweise an den landesweiten Basisfallwert angepasst. In den Jahren bis 2014 folgte schließlich die Anpassung an den Bundesbasisfallwert.
Faktor steht im Katalog
Der Faktor, mit dem dieser Basispreis nun multipliziert wird, heißt Relativgewicht und errechnete sich 2018 für jede Operation unter anderem aus den Personalkosten und den Sachkosten. Also dem, was ein Krankenhaus beispielsweise alles für eine Herzoperation braucht.
Dieser Wert muss aber nicht vor jeder Behandlung ausgerechnet werden. Die Werte finden sich im Fallpauschalenkatalog.
Ein Beispiel: Für eine Bypass-Operation ohne Komplikationen steht die Zahl 6777 im Fallpauschalenkatalog. Das machte im Jahr 2018 mit dem Bundesbasisfallwert von 3467,30 Euro einen Erlös von 23.497,89 Euro.
Viele Werte sind in unterschiedlichen Stufen angegeben. Beispiel Knie: Für einen mäßig komplexen Eingriff erhielt das Krankenhaus 2018 – berechnet nach dem bundesweiten Wert – etwa 3339 Euro, für einen komplexen Eingriff 3820 Euro und für einen sehr komplexen Eingriff am Kniegelenk waren es 4906 Euro.
In welche Kategorie der Patient nun eingeordnet wird, entscheidet das Krankenhaus.
Quelle: SWR | Stand: 07.05.2020, 08:10 Uhr