Im Mittelalter bezeichnete das mittelhochdeutsche Wort "brok" oder "bruch" die mehr oder weniger üppig geschnittene Bedeckung der Schamteile. "Hosas" dagegen hießen die ersten Beinlinge, die vom Fuß bis zum Schenkel gingen, eine Art Strümpfe, die am Wams vernestelt wurden.
Beim Zusammenwachsen beider Kleidungsstücke zu einem, im Sinne der heutigen Hose, wurde der Ausdruck "hosas" für das neue Kleidungsstück übernommen. Die Strümpfe gingen sozusagen von jetzt an auch über den Hintern. "Hose" oder "Hosen" ist heute beides korrekt, "Hosen" weist auf den Plural (zweier Strümpfe), wie auch auf das germanische Wort "huson", gleichbedeutend mit Hülle hin.
Französisches Äquivalent sind die "chauce" oder "chauces". In Italien zum Beispiel stammt der Ausdruck "pantaloni" für lange Hosen noch aus der Tradition der Französischen Revolution. "Pantalons" waren lange Fischerhosen, statt "culotte", der kurzen Kniehose.
(Erstveröffentlichung 2003. Letzte Aktualisierung 16.10.2017)
Quelle: WDR