Erstaunliche Fakten über schlafende Tiere

Von Frank Drescher

Auch Tiere schlafen! Und zwar völlig unterschiedlich ...

Ein junger Fregattvogel im Flug.

Fregattvögel sind hervorragende Flieger. Sie können mehrere Wochen ohne Zwischenlandung über dem offenen Meer fliegen. Forscher vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen entdeckten, dass die Tiere tagsüber wach bleiben und nach Beute an der Meeresoberfläche suchen. Kurze Schläfchen gibt es nur nachts, wenn sie sich von Luftströmungen in die Höhe tragen lassen. Maximal sechs Minuten am Stück, insgesamt weniger als eine Stunde, mehr kommt dabei nicht zusammen. Wieder an Land, können sie dann aber über zwölf Stunden schlafen. Absolut erstaunlich!
Schlafdauer im Flug: 45 Minuten

Fregattvögel sind hervorragende Flieger. Sie können mehrere Wochen ohne Zwischenlandung über dem offenen Meer fliegen. Forscher vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen entdeckten, dass die Tiere tagsüber wach bleiben und nach Beute an der Meeresoberfläche suchen. Kurze Schläfchen gibt es nur nachts, wenn sie sich von Luftströmungen in die Höhe tragen lassen. Maximal sechs Minuten am Stück, insgesamt weniger als eine Stunde, mehr kommt dabei nicht zusammen. Wieder an Land, können sie dann aber über zwölf Stunden schlafen. Absolut erstaunlich!
Schlafdauer im Flug: 45 Minuten

Mit gerade mal zwei Stunden Schlaf pro Tag kommen Elefanten aus, wenn sie in der Wildnis leben. Und diese Zeit schlafen sie nicht einmal am Stück, sondern teilen sie in vier bis fünf Schlafperioden ein. Dazu kommt, die Riesen verbringen ihre Nickerchen oft noch im Stehen. Nur in Zoos genehmigen sie sich mehr Schlummer: Bis zu sieben Stunden schlafen sie hinter Gittern, und legen sich dabei auch eher einmal hin. Aber im Zoo drohen ihnen ja auch keine Angriffe von Löwen. Ob das wirklich der Grund ist, ist aber noch nicht bewiesen.
Schlafdauer: 2 Stunden

Auch Rinder kommen mit erstaunlich wenig Schlaf aus: Zwischen drei und fünf Stunden benötigen sie, und dieses Pensum verteilen sie auch noch auf sechs bis zehn halbstündige Phasen. Dafür sind sie Großmeister im Chillen – über den Tag verteilt ruhen sie sieben bis zwölf Stunden, in Phasen von jeweils einer bis anderthalb Stunden.
Schlafdauer: 3 bis 5 Stunden

Pferde schlafen nicht besonders gut, wenn sie allein in einer Stallbox sind. Ohne Sicht-, Hör- und Geruchskontakt zu Artgenossen können die Herdentiere nicht entspannen, schreibt Tierarzt Kai-Uwe Güntner in seiner Doktorarbeit. Der Grund: In der Herde schlafen niemals alle Tiere gleichzeitig, ein bis zwei halten immer Wache, um die anderen vor Feinden warnen zu können. Vier Stunden Schlaf benötigen Pferde, und auch sie schlafen nicht am Stück. Wenn sie Getreide anstelle von Heu zu fressen bekommen haben, schlafen sie bis zu 20 Prozent länger.
Schlafdauer: 4 Stunden

Sie kann im Stehen schlafen, aber auch im Liegen, und zwar sowohl mit aufrechtem als auch mit niedergebeugtem Hals. Dabei kommen Giraffen – zumindest, wenn sie im Zoo leben – auf insgesamt 4,6 Stunden Schlaf innerhalb von 24 Stunden, einen Großteil davon in der Nacht.  Aber auch in den frühen Nachmittagsstunden genehmigen sie sich gleich mehrere Nickerchen.
Schlafdauer: 4,6 Stunden

So faul, wie man ihm nachsagt, ist das Faultier gar nicht. Während in vielen Quellen davon die Rede ist, dass Faultiere bis zu 19 Stunden pro Tag schlafen würden, fand Bryson Voirin vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen bei einer Expedition in den Regenwald Panamas heraus: 9,5 Stunden reichen den gemächlich vor sich hinhängenden Säugetieren aus. Den Rest der Zeit sieht es für uns Menschen oft nur so aus. Das hat mit der niedrigen Stoffwechselrate der Faultiere zu tun. Die ist nur ungefähr halb so hoch wie bei ähnlich großen Säugetieren, haben kolumbianische Wissenschaftler herausgefunden. Und darum müssen sie mit ihren Kräften so sehr haushalten, dass es wie Schlaf wirkt.
Schlafdauer: 9,5 Stunden

Nicht nur Wirbeltiere schlafen, sondern offenbar auch Insekten. Jedenfalls folgerte das als Erste die Schweizer Biologin Irene Tobler aufgrund ihrer Beobachtung von Küchenschaben: Sobald sie ihre Fühler aufstützen und ihren Kopf nach unten biegen, befinden sie sich in einer Art Ruhezustand. Der hält bis zu 14 Stunden an, die die nachtaktiven Küchenschaben in ihren Schlupfwinkeln tagsüber verbringen.
Schlafdauer: 14 Stunden

Bis zu 18 Stunden pro Tag verbringen Igel schlafend. Munter werden sie erst abends um sechs, und dann aber auch nur für zweieinhalb Stunden. Danach legen sie sich wieder hin, um nach Mitternacht für zwei Stunden und dann noch mal am frühen Morgen wieder aktiv zu werden. Der Winterschlaf, den Igel halten, ist dabei noch ein ganz anderer Körpervorgang als der Schlaf, der sich auch beim Menschen und anderen Säugetieren beobachten lässt. Igel suchen zum Winterschlaf ein anderes Quartier auf als das, in dem sie im Sommer schlafen. Und sie fahren auch ihre Körperfunktionen erheblich stärker herunter.
Schlafdauer: 17 bis 18 Stunden

Schlafen auch Reptilien? Auf diese Frage suchte das französische Forscherpaar Danièle Dusan Peyrethon und Jacques Peyrethon Ende der 1960er Jahre eine Antwort und führte dazu eine 1968 veröffentlichte Untersuchung mit einem Exemplar der Nördlichen Felsenpython (python sebae) durch (im Bild ist eine Königspython (Python regius) zu sehen). Die Felsenpython ist eine der größten Schlangen der Welt und in den Tropenregionen Afrikas heimisch. Ergebnis: War das Tier hungrig, schlief es rund 16 Stunden pro Tag. War es satt, schlief es gleich mal vier Stunden länger.
Schlafdauer: 16 bis 20 Stunden

Zu den besonders lange schlafenden Tieren gehören auch Fledermäuse der Gattung Großes Mausohr. Fast 20 Stunden schläft das fliegende Säugetier pro Tag – außerhalb der Winterschlafsaison, versteht sich. Dazu hängt es sich bevorzugt an geschützten Schlafplätzen auf wie Dachböden, Kirchtürmen oder Brückenwiderlagern und verbringt dort die Zeit von der Morgen- bis zur Abenddämmerung.
Schlafdauer: 19,5 Stunden

Was aber ist mit einfach gestrickten Meeresbewohnern wie der Mangrovenqualle? Ob die auch schlafen, wollte ein Team des California Institute of Technology herausfinden. Dabei haben die Glibberwesen nicht einmal ein Gehirn, dessen Wellen sich messen ließen. Trotzdem wurden die Forscher fündig: Ihre rhythmischen Muskelbewegungen lässt die Mangrovenqualle nachts nämlich bleiben. Mehr noch: Reizt man die Tiere in ihrem Ruhezustand, zeigen sie Anzeichen von Übermüdung. Gut möglich also, dass sich der Schlaf schon entwickelt hatte, bevor es die ersten Lebewesen mit einem zentralen Nervensystem gab.
Schlafdauer: Tjaaa...

Stand: 24.06.2020, 08:42 Uhr

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