Die Skulptur der Dichterin Sappho steht auf dem Kölner Offenbachplatz, Herbstlaub liegt auf dem Boden.

Homosexualität

Woher kommt der Begriff "lesbisch"?

Von Simone Klein

Die Suche nach dem Ursprung des Wortes "lesbisch" führt weit zurück in die Vergangenheit. Etwa 617 vor Christus wurde die griechische Dichterin Sappho geboren, eine der bedeutendsten Lyrikerinnen in der Antike.

In ihren Gedichten und Liedern schrieb sie vor allem über die Liebe, der sie sich mit aller Leidenschaft hingab. Ihre Bewunderer liebten sie wegen ihrer schlichten Sprache und des Hauchs von Erotik in ihren Werken.

Historiker gehen davon aus, dass Sappho aus einer adeligen Familie stammte, einen Mann heiratete und Mutter einer Tochter wurde. Sie profitierte sehr von dem Recht auf Bildung, das damals schon sowohl für Männer als auch für Frauen galt.

Legenden besagen, dass sie als Intellektuelle ihre Gefühle und Emotionen derart selbstbewusst an die Öffentlichkeit gebracht habe, dass dies zur Verbannung aus ihrer Heimat führte.

Nach der Rückkehr aus dem Exil gründete sie eine Schule und bildete dort einen Kreis junger Mädchen im heiratsfähigen Alter um sich. Sie förderte den Nachwuchs unter anderem in Grazie, Poesie, Philosophie und Musik. Neben der Vermittlung weiblicher Tugenden waren erotische Beziehungen zu jungen Schülerinnen damals nicht unüblich.

So wird vermutet, dass Sappho lesbisch war. Warum das Leben dieser Frau zur Entstehung des Wortes "lesbisch" führte, erklärt sich durch den Namen ihrer Heimat, in der sie sich ihrer Sexualität frei hingab: Lesbos, die griechische Insel.

(Erstveröffentlichung 2008. Letzte Aktualisierung 13.01.2020)

Mehr bei "Planet Wissen"

Quelle: WDR

Darstellung: