Hongkong

Von Tobias Aufmkolk (WDR)

Moderne Architektur in der Metropole

Blick über Wasser auf die nächtlich beleuchtete Skyline von Hongkong

Nachts bietet sich von der Halbinsel Kowloon aus ein überwältigender Anblick auf die Skyline des Central Districts auf Hongkong Island. Überragt werden alle Bauwerke vom Turm des "International Finance Centre" (rechts), mit 415 Metern das zweithöchste Gebäude der Stadt.

Nachts bietet sich von der Halbinsel Kowloon aus ein überwältigender Anblick auf die Skyline des Central Districts auf Hongkong Island. Überragt werden alle Bauwerke vom Turm des "International Finance Centre" (rechts), mit 415 Metern das zweithöchste Gebäude der Stadt.

In dem 1985 eröffneten Komplex des "Exchange Square" ist unter anderem die Börse von Hongkong untergebracht. Mit dem Bau dieses Gebäudes wurde der Grundstein für den Aufstieg Hongkongs zum internationalen Finanz- und Wirtschaftszentrum gelegt. Viele weitere Gebäude des Finanzdienstleistungssektors siedelten sich in der Folge nahe der Börse an.

Das "Hong Kong Convention and Exhibition Centre" ist eines der größten und modernsten Gebäude der Welt für Messen und Ausstellungen. Der Erweiterungsbau des Centers wurde eigens für die Rückgabe Hongkongs an China gebaut. Hier ist auch die größte Glaswand der Welt mit einem faszinierenden Blick über den Hafen zu bewundern.

Hongkong gilt auch als die Hauptstadt des Feng Shui. Das Prinzip der fließenden Energieströme macht auch vor großen Hochhäusern nicht halt. Das "Repulse Bay Building" in der gleichnamigen Bucht im Süden von Hongkong Island ist ein Meisterwerk dieser Baukunst. Das mehrere Stockwerke große Loch in der Mitte des Gebäudes soll dem Erddrachen, der den Hang dahinter bewohnt, freie Sicht auf das Meer gewähren.

Von Beginn an wurde der Bau des Wolkenkratzers der "Bank of China" kontrovers diskutiert. Trotz des chinesisch-amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei sagte man dem Gebäude stets schlechtes Feng Shui nach. Das ging sogar so weit, dass die ersten sechs Stockwerke nach der Besichtigung eines Feng-Shui-Meisters wieder abgerissen und neu aufgebaut wurden. Dennoch ist das über 360 Meter hohe Gebäude eines der imposantesten Bauwerke der Stadt geworden.

Der Flughafen Hongkongs liegt außerhalb des Zentrums auf der Insel Lantau. Für den Bau des modernen Airports ließ man vor der Küste eine eigene künstliche Insel aufschütten. 1998 wurde der neue, futuristisch anmutende Flughafen in Betrieb genommen. Ganz nebenbei baute die Stadtverwaltung als Verkehrsverbindung mit dem Zentrum auch noch die längste doppelstöckige Hängebrücke der Welt.

Mit 179 Metern Höhe und 52 Stockwerken gehört das Verwaltungsgebäude der "Hong Kong and Shanghai Bank" zu den eher kleinen Wolkenkratzern der Stadt. Dafür ist es eines der verspieltesten und teuersten Gebäude, entworfen und gebaut vom britischen Stararchitekten Sir Norman Foster. Das 1986 fertiggestellte Gebäude gilt als Paradebeispiel dafür, wie man nach den Prinzipien des Feng Shui auch Hochhäuser dieses Ausmaßes bauen kann.

Direkt am Wasser, auf dem ehemaligen Gelände des Kowlooner Bahnhofs, liegt das sprungschanzenförmige "Hong Kong Cultural Centre". Das Gebäude ist eines der Wahrzeichen der Stadt und beherbergt unter anderem eine Konzerthalle, mehrere Theater, eine Kunstbibliothek und das "Hong Kong Museum of Art".

Die 1988 fertiggestellten Zwillingstürme des "Lippo Center" fallen durch ihre verschachtelte Form auf. Eine australische Firma ließ die 172 Meter hohen Türme erbauen. Sie sollen zwei überdimensionale Bäume symbolisieren, an denen Koalabären hochklettern.

Der Turm des "International Finance Centre" ist mit 415 Metern Höhe genauso hoch wie früher das "World Trade Center" in New York. 2003 wurde der Bau fertig gestellt, doch schon im Rohbau war er Teil der Filmgeschichte. Angelina Jolie sprang in dem Film "Tomb Raider – Wiege des Lebens" mit dem Fallschirm aus dem 88. Stock des Gebäudes.

Ist eine Großstadt ohne U-Bahn überhaupt eine richtige Großstadt? Diese Frage stellten sich die Hongkonger Stadtväter in den 1970er Jahren. So bauten sie innerhalb weniger Jahre ein komplettes U-Bahn-Netz, das bereits 1979 eingeweiht wurde. Die U-Bahn von Hongkong gilt seitdem als eine der saubersten, schnellsten und effektivsten der Welt.

Der 1995 fertig gestellte "Peak Tower" ist die Bergstation der "Victoria Peak Tramway". Die Standseilbahn ist seit 1888 in Betrieb und somit das älteste öffentliche Verkehrsmittel der Stadt. Auf 379 Metern Höhe hat man vom Dach des "Peak Tower" einen überwältigenden Ausblick auf die Stadt.

Stand: 17.03.2020, 16:25 Uhr

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