Franz von Assisi – Gründer des Franziskanerordens
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Heiligenverehrung
Franz von Assisi
Obwohl Franz von Assisi vor mehr als 800 Jahren lebte, besitzt er noch heute eine besondere Ausstrahlungskraft. Radikal trat er für die Inhalte der Bibel ein. Als Nachfolger der zwölf Apostel lebte er in absoluter Armut und verkündete das Evangelium.
Von Sabine Kaufmann
Franziskus' Jugend
Francesco Bernardone wurde 1181 als Sohn einer Französin und eines italienischen Tuchhändlers geboren. Da sein Vater sehr wohlhabend war, erlebte Franziskus eine unbeschwerte Kindheit.
Als junger Mann wurde er in die kriegerischen Auseinandersetzungen der beiden Nachbarstädte Assisi und Perugia hineingezogen. Ein Jahr verbrachte er in Gefangenschaft. Wieder in der Freiheit pilgerte er, so erzählt es die Franziskus-Vita, nach Rom und gab einem Lepra-Kranken eine Geldmünze. Der Aussätzige gab sich als Jesus Christus zu erkennen.
Franziskus beschwor die Solidarität aller Geschöpfe miteinander
Franziskus' Bekehrung
Der gekreuzigte Jesus erschien Franziskus ein weiteres Mal in der Kapelle San Damiano in der Nähe von Assisi und sprach zu ihm: "Siehst Du nicht, dass mein Haus in Verfall gerät?" Daraufhin verkaufte Franziskus einige Stoffballen seines Vaters, um die einsturzgefährdete Kapelle zu renovieren.
Sein Vater, empört über den Diebstahl und enttäuscht von seinem Sohn, stellte ihn zur Rede. In aller Öffentlichkeit zog Franziskus seine Kleider aus. Mit den Worten "Weder Geld noch Kleider will ich von dir, jetzt habe ich nur noch einen Vater, den dort oben im Himmel!" kehrte Franziskus der zivilisierten Welt den Rücken.
Zwei Jahre führte er das Leben eines Eremiten. In der Einsamkeit renovierte er zwei weitere verfallene Kirchen. Laut der Legende soll er in San Damiano abermals die Stimme Gottes gehört haben. Sie forderte ihn auf, entsprechend dem Matthäus-Evangelium ein Leben in Armut zu führen und allen weltlichen Vergnügungen zu entsagen.
Franziskaner-Bewegung
Die Gottesvisionen waren der Auslöser zur Gründung des Franziskanerordens. Franziskus gab sich und seinen Mitbrüdern eine Ordensregel, die sich an der direkten Nachfolge Christi orientierte. 1218/19 machte sich Franziskus auf den Weg zum Sultan von Ägypten. Diese Reise markiert den Beginn der Franziskanischen Missionsarbeit.
Immer wieder trat Franz von Assisi für ein Miteinander aller Geschöpfe ein. In alle Tieren, selbst in dem gefährlichsten Wolf, erkannte er seine "Brüder". Berühmt ist sein "Sonnengesang", den er am Ende seines Lebens verfasste. Darin preist er Gott für die Schöpfung der Erde und des gesamten Kosmos.
Franziskus soll nach der Legende auch der erste Heilige gewesen sein, der im Beisein seiner Mitbrüder 1224 die Wundmale Christi an Händen, Füßen und am Körper empfing. Zwei Jahre später starb Franziskus entkräftet in der kleinen Klosterkirche Portinuncula, die heute von einer großen Kirchenanlage der Santa Maria degli Angeli in Assisi überbaut ist.
Das Treffen mit dem Sultan von Ägypten ist der Beginn der Missionsarbeit
Quelle: SWR | Stand: 14.01.2020, 16:13 Uhr