Auf dem Foto ist eine Hand zu sehen, die mit einer Feder in eine Thorarolle schreibt.

Judentum

Warum schreiben Juden oft "G'tt" statt "Gott"?

Von Gregor Delvaux de Fenffe

In der Heiligen Schrift der Juden, dem Tanach, ist der am häufigsten verwendete Name für Gott "JHWH". Diese Buchstabenfolge wird Tetragramm genannt. Übersetzt wird der Name, mit dem sich Gott Mose offenbarte, oft mit den Wendungen "Ich bin, der Ich bin" oder "Ich bin, ich war, ich werde".

Gläubige Juden sehen das Tetragramm als den exklusiven Namen für den einen Gott an, würden diesen aber nie aussprechen oder aufschreiben, da Gott so auf einen menschlichen Begriff reduziert würde.

Mit dem Wort "Gott" selbst verhält es sich ähnlich, obwohl dieser Begriff eigentlich nur als Ersatz für das Tetragramm steht. Deshalb bedienen sich Juden im Deutschen häufig der Schreibweise "G'tt".

Als weitere Alternativen zu JHWH haben sich die Wörter Adonaj (Herr) und Elohim (der Mächtigste, der Höchste) etabliert.

Doch gerade in orthodoxen Kreisen werden auch diese Begriffe ausschließlich im Gebet verwendet. Wird eine Stelle der Thora im normalen Alltag vorgelesen, so ist es üblich, den Namen Gottes durch "HaSchem" (der Name) zu ersetzen.

(Erstveröffentlichung 2004. Letzte Aktualisierung 26.06.2019)

Quelle: SWR

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