Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) ist bis heute einer der berühmtesten deutschen Dichter des 18. Jahrhunderts. Seine Stücke "Nathan der Weise" oder "Minna von Barnhelm" wurden zu riesigen Publikumserfolgen und gehören auch heute noch zum wichtigen Theaterrepertoire.
Lessing scheute sich nicht, sozialkritische Aussagen in seine Stücke einzubauen. Diese Offenheit sorgte mitunter für Ärger bei Hofe.
So war Preußenkönig Friedrich II. nicht gerade begeistert von Lessings Werk "Minna von Barnhelm". Das Stück kam 1767 auf die Bühne, vier Jahre nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges, in dem Preußen gegen Österreich gekämpft und verlustreich gesiegt hatte.
Lessing führte das Lustspiel zwar zu einem glücklichen Ende, aber die wirklichkeitsnahe Rolle des durch den Krieg verarmten und verstümmelten preußischen Majors von Tellheim traf nicht den Geschmack des Königs.
Lessing (links) im Gespräch mit Schauspielerin Friederike Neuber
Von hoheitlichem Unmut ließ sich die junge Generation der deutschen Dichter und Denker jedoch nicht beeindrucken.
(Erstveröffentlichung 2006. Letzte Aktualisierung 20.12.2019)
Quelle: WDR