Der Begriff "Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch" kommt aus dem Walisischen, einer keltischen Sprache, die auch als Kymrisch bekannt ist. Rund ein Viertel der Waliser können heute noch Kymrisch sprechen oder zumindest verstehen.
Das liegt auch daran, dass in Wales alle Schüler bis zum Alter von 16 Jahren Walisisch lernen müssen. Und ein Fernsehsender sendet 40 Stunden pro Woche in kymrischer Sprache. Auch die BBC hat ein walisisches Programm.
Kymrisch hat in Wales seit den 1990er-Jahren wieder an Bedeutung gewonnen
Das Wort Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch ist mit seinen 58 Buchstaben der wohl längste Ortsname Europas, wenn nicht sogar der Welt. Der Ort liegt auf der walisischen Insel Anglesey im Nordwesten des Landes. Auf der Insel spricht oder versteht noch weit mehr als die Hälfte der Einwohner Walisisch.
Der ellenlange Dorfname entstand im 19. Jahrhundert als Marketing-Gag. Ursprünglich hieß der Ort nur Llanfair Pwllgwyngyll. Doch als ab den 1850er-Jahren eine Eisenbahnlinie durch das Dorf führte, suchten die Bewohner eine Möglichkeit, die Zugreisenden zum Zwischenstopp zu bewegen. So entstand der werbewirksame Bandwurm-Name.
Wörtlich übersetzt heißt Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch so viel wie "Marienkirche in der Mulde der weißen Hasel, in der Nähe eines schnellen Strudels und der Kirche St. Tysilio bei der roten Höhle". Die Einwohner nennen ihren Ort allerdings meist nur Llanfair oder Llanfairpwll.
(Erstveröffentlichung 2006. Letzte Aktualisierung 12.06.2020)
Quelle: WDR