Dann arbeiten Muskeln im sogenannten anaeroben Bereich. Die Folge: Übersäuerung. Bei Ausdauerleistungen ist es also sinnvoll, sich im aeroben Bereich zu bewegen. Hier ist der Sauerstoffbedarf der Muskeln kleiner als die Sauerstoffaufnahme.
Ziel des Laktat-Tests ist es, die anaerobe Schwelle zu finden. Das ist der Punkt, an dem sich Sauerstoffaufnahme und Sauerstoffbedarf die Waage halten, das heißt höchstmögliche Belastungsintensität ohne zunehmende Übersäuerung.
Als Richtwert dafür gilt eine Laktatkonzentration im Blut von vier Millimol pro Liter. Es sind allerdings größere individuelle Schwankungen möglich. Beim Laktat-Test wird nach jeder Belastungseinheit auf dem Fahrrad-Ergometer oder dem Laufband, ein bisschen Blut abgenommen und die Milchsäurekonzentration gemessen.
Durch stufenweise Steigerung der Belastung findet man die individuelle, anaerobe Schwelle. Bei welcher Herzfrequenz beziehungsweise sportlichen Leistung die anaerobe Schwelle erreicht wird, hängt vom Trainingszustand und den organischen Voraussetzungen ab.
Kennt man seinen individuellen Wert, weiß man, in welchem Herzfrequenzbereich man trainieren muss, um unterhalb dieser Schwelle zu bleiben. Das ist der Ausdauerbereich.
Die richtige Frequenz ist wichtig
Im Wettkampf kann man den Schwellenwert auch überschreiten. Durch den Milchsäureanstieg kann der Sportler das aber nur wenige Minuten durchhalten. Übrigens: Muskelkater ist keine Folge von Übersäuerung, sondern von Überbelastung der Muskeln. Dabei kommt es zu Mikroverletzungen, kleinen Rissen in den Muskelfasern und den dazu gehörenden Blutgefäßen.
Die Folge: Lokale Entzündungen und Schwellungen lösen den Muskel(kater)schmerz aus und führen zeitweise zu einer eingeschränkten Dehnbarkeit der Muskeln.
Quelle: SWR | Stand: 03.03.2020, 16:40 Uhr