Von der Entstehung bis zur Ablage
Rund zwei bis drei Wochen reift die Eizelle im Eierstock zu einem jungen Ei, welches zunächst nur aus Dotter besteht, heran. Die Keimscheibe, genannt der Hahnentritt, schwimmt obenauf.
Ist es groß genug geworden, wandert das junge Ei in den Eileiter und passiert dort nach etwa 15 Minuten eine kleine Ausbuchtung, in der sich, falls die Henne vorher vom Hahn begattet wurde, das Sperma bis zu 14 Tage aufhalten kann.
Hier kommt es zur Verschmelzung zwischen Ei- und Samenzelle. Ein Ei nach dem anderen wird hier befruchtet. Etwa 24 Stunden dauert die Reise des Eies durch den Eileiter bis zur Vagina des Huhns. In dieser Zeit wird das Eiklar um den Dotter, sowie die Membranen und die Eierschale gebildet.
Schon während dieser Phase beginnen die ersten Stadien der embryonalen Entwicklung, auch gut zu erkennen als weißlicher Keimfleck. Der Embryo allerdings entwickelt sich erst weiter, wenn das Ei gelegt ist und die Henne ("Glucke") mit dem Brüten beginnt.
Das Nest wird nur zur Nahrungssuche alleine gelassen
Vom Ausbrüten zum Schlüpfen
Jetzt, bei 37 bis 38 Grad Celsius, entwickelt sich der Embryo ausschließlich aus den dotterarmen Furchungszellen der Keimscheibe. Diese Art der Entwicklung, bei der nur die Keimscheiben-Region am Pol der Eizelle zum Embryo heranwächst, wird auch diskodiale Furchung (von griechisch diskoeides = scheibenförmig) genannt und ist typisch für dotterreiche Eierarten wie die von Fischen, Reptilien und Vögeln.
Schon am ersten Tag nach der Befruchtung bilden sich Blutgefäße zur Nährstoffversorgung. Am dritten Tag beginnt das Herz des kleinen Kükens zu schlagen, und sieben Tage später kann man schon Schnabel und Flügel erkennen.
Quelle: SWR | Stand: 03.05.2020, 16:30 Uhr