Tiere im Regenwald

Von Tobias Aufmkolk

Die tropischen Regenwälder gehören mit zu den artenreichsten Ökosystemen der Erde. Manche Tierarten leben direkt am Boden, andere hingegen in den höchsten Wipfeln der Bäume. Vom kleinen Pfeilgiftfrosch über den majestätischen Jaguar bis hin zum Orang-Utan: Da die Regenwäder in allen Erdteilen schrumpfen, schwindet auch der Lebensraum vieler Tiere. Manche Arten sind mittlerweile sogar stark bedroht.

Ein Faultier hängt an einem Ast

Bei den in Mittel- und Südamerika vorkommenden Faultieren ist der Name Programm. Die in den Baumwipfeln tropischer Regenwälder lebenden Tiere verbringen fast ihr ganzes Leben kopfüber an Ästen hängend. Ihre Nahrung ist so nährstoffarm, dass jede hektische Bewegung zu viel Energie kosten würde.

Bei den in Mittel- und Südamerika vorkommenden Faultieren ist der Name Programm. Die in den Baumwipfeln tropischer Regenwälder lebenden Tiere verbringen fast ihr ganzes Leben kopfüber an Ästen hängend. Ihre Nahrung ist so nährstoffarm, dass jede hektische Bewegung zu viel Energie kosten würde.

Anakondas gehören zu den größten Schlangen der Welt. Die in den tropischen Feuchtgebieten Südamerikas lebenden Riesenschlangen sollen bis zu zehn Meter lang werden. Häufig jagen die Reptilien im Wasser und können Tiere von der Größe einer Ziege verschlingen.

Der Königin-Alexandra-Vogelfalter ist mit einer Flügelspannweite von bis zu 28 Zentimetern der größte Tagfalter der Erde. Er kommt ausschließlich in den tropischen Regenwäldern Papua-Neuguineas vor und ist wegen seiner imposanten Größe ein beliebtes Sammlerobjekt. Aus diesem Grund wird der Falter auf der "Roten Liste der gefährdeten Arten" als stark gefährdet eingestuft.

Pfeilgiftfrösche kommen in den Regenwäldern Südamerikas in den schillerndsten Farben vor. Die Farbe signalisiert allen Fressfeinden: Vorsicht, ich bin giftig! Einige Indianerstämme nutzen das Froschgift, um ihre Blasrohrpfeile damit zu präparieren. Nachzuchten sind dagegen ungefährlich, da die Frösche ihr Gift durch das Verspeisen ebenfalls giftiger Beutetiere aufnehmen und anreichern.

Die stark gefährdeten Berggorillas kommen nur in zwei kleinen Regionen Ostafrikas vor. Die in einer Höhe von 2000 bis 4000 Metern lebenden Menschenaffen sind sehr scheu und nur schwer aufzufinden. Da sie illegal bejagt werden und ihr Lebensraum immer weiter schrumpft, wird ihr Bestand inzwischen auf etwa 1000 Tiere geschätzt.

Der in den nördlichen Regenwäldern Südamerikas lebende Hoatzin ist einer der merkwürdigsten Vögel der Erde. Er ist mit keiner anderen Vogelart direkt verwandt, sein Verdauungssystem erinnert an das eines Wiederkäuers und die Jungvögel haben Krallen an den Flügeln. Auch das Fliegen fällt dem Hoatzin schwer. Er gleitet meist nur von einer Baumkrone zur nächsten – unterbrochen von wenigen Flügelschlägen.

Flughunde sind in den tropischen Regenwäldern Afrikas, Asiens, Australiens und Ozeaniens weit verbreitet. Sie sind eng verwandt mit den Fledermäusen, jagen aber nicht mithilfe der Echoortung. Die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere schlafen tagsüber meist kopfüber an Ästen. Große Kolonien können aus mehr als 500.000 Flughunden bestehen.

Der in Südamerika lebende Jaguar ist die drittgrößte Raubkatze der Welt. Obwohl er auch in trockenen Regionen vorkommt, sind seine bevorzugten Jagdgebiete die Regenwälder im Amazonasgebiet. Hier kann er sich gut getarnt an seine Beute anschleichen. Im Gegensatz zu den ähnlich aussehenden Leoparden können Jaguare nicht gut klettern, dafür aber ausdauernd schwimmen.

Die mit den Alligatoren verwandten Kaimane sind die einzigen Krokodile, die in Südamerika vorkommen. Kaimane sind im Gegensatz zu ihren Verwandten deutlich kleiner, nur selten werden sie mehr als drei Meter lang. Sie bevorzugen stille oder langsam fließende Gewässer mit schlammigem Untergrund, in den sie sich bei Trockenheit eingraben können.

Das Okapi, auch Kurzhalsgiraffe genannt, kommt ausschließlich in den Regenwäldern im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo vor. Trotz dieses kleinen Verbreitungsgebiets gilt sein Bestand als stabil, da der größte Teil der Tiere in Schutzgebieten lebt. Dennoch wird das Okapi als stark gefährdet geführt, da sein kleiner Lebensraum durch den Menschen immer weiter zerstört wird.

Die in den tropischen Regenwäldern einst weit verbreiteten Orang-Utans kommen heute nur noch auf den Inseln Borneo und Sumatra vor. Die Lebensräume der zweitgrößten Menschenaffen sind stark bedroht. Immer mehr Regenwälder werden für die Holzgewinnung und die Landwirtschaft abgeholzt. Zudem werden Orang-Utans trotz eines weltweiten Verbots als Babys illegal gefangen, um sie als Hautiere zu halten.

Paradiesvögel sind die farbenprächtigsten Bewohner der Regenwälder Australiens und Papua-Neuguineas. Ihre Farbe benötigen die Männchen vor allem, um ein paarungswilliges Weibchen zu finden. Dabei gilt die Grundregel: Je schillernder das Federkleid, desto höher die Chancen, dass ein Weibchen auf den Balztanz anspringt.

Die in Mittel- und Südamerika lebenden Rotaugenlaubfrösche schlafen tagsüber hoch in den Baumkronen tropischer Regenwälder. Trotz ihrer leuchtenden Farben sind sie zusammengekauert und mit geschlossenen Augen kaum für Feinde zu sehen. Nachts werden die Frösche aktiv, um Insekten und andere wirbellose Tiere zu jagen. Rotaugenlaubfrösche steigen nur zur Paarungszeit oder wenn es sehr viel regnet von den Bäumen.

Die mit den Nashörnern und Pferden verwandten Tapire leben in den tropischen Regenwäldern Südostasiens, Mittel- und Südamerikas. Charakteristisch für die Tapire ist ihr kurzer kräftiger Rüssel, mit dem sie Blätter und Zweige abrupfen. Die scheuen Tiere sind Einzelgänger und finden sich nur zur Paarungszeit zusammen. Trotz ihrer beachtlichen Länge von bis zu 2,50 Metern, werden sie von Jaguaren, Bären, Krokodilen und Anakondas gejagt.

Das auffälligste Merkmale der in Mittel- und Südamerika lebenden Tukane ist der riesige, bunte Schnabel. Bei manchen Arten macht er mehr als ein Drittel der Körperlänge aus. Obwohl er so gewaltige Ausmaße hat, ist der Schnabel sehr leicht, da er innen hohl ist. Trotz vieler anderer Vermutungen, dient er den Vögeln vermutlich nur als Klimaanlage, in dem überschüssige Körperhitze in die Hohlräume geleitet wird.

Die Nashornviper gehört zu den giftigsten Schlangen der Welt. In den zentralafrikanischen Regenwäldern geht sie nachts auf die Jagd nach kleinen Säugetieren. Ihre röhrenartigen, hohlen Zähne liegen am Gaumen an und werden bei Bedarf ausgeklappt. Obwohl die Vipern als bissfaul und träge gelten, sollte man die tagsüber unter Blättern und Buschwerk ruhenden Tiere möglichst nicht aufschrecken. Ohne schnelle Behandlung kann ein Biss tödlich sein.

Stand: 08.05.2023, 12:54 Uhr

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