Ein Diskusfisch

Aquarien

Der Diskusfisch

Der Diskusfisch ist ein Süßwasser-Fisch und lebt in Europa in vielen Aquarien. Seine Farbenpracht macht ihn begehrt und wertvoll – doch seine Haltung ist aufwendig und teuer.

Von Vladimir Rydl

Der edle Fisch aus Südamerika

In der Natur leben Diskusbuntbarsche in ruhigen, langsam strömenden Flussabschnitten von Amazonas-Nebenflüssen zwischen den Wurzeln der Bäume.

Wie in ihrer Heimat bevorzugen sie in Aquarien leicht saures Wasser mit einem pH-Wert von 6,5, das nur eine geringe Härte aufweisen sollte. Die Wassertemperatur sollte höher als bei anderen Fischen sein. Zwischen 29 und 32 Grad werden oft empfohlen. Bei solchen Temperaturen können manche Wasserpflanzen nicht mehr gehalten werden.

Der Diskusfisch betreibt eine sehr intensive Brutpflege: Die Elterntiere saugen die Jungfische immer wieder in ihr Maul, um sie dort zu säubern, und spucken sie danach wieder aus. Das schützt die Jungen vor Pilzinfektionen.

Deshalb müssen die Eltern- und Jungtiere mindestens vier Wochen lang zusammenbleiben, denn der Nachwuchs ernährt sich vom Hautsekret der Eltern, das sie direkt von deren Haut picken. Ohne den Schleim der Elterntiere können junge Diskusfische nicht überleben. Erst mit einigen Zentimetern Durchmesser werden die Jungtiere selbstständig.

Junger Diskusfisch frisst Hautsekret des Elterntieres.

Junge Diskusfische ernähren sich von Hautsekret

Ein geräumiges Aquarium ist wichtig

Der Diskusfisch braucht viel Platz. Die Tiere werden meist 18 bis 20 Zentimeter lang und sollten in Gruppen von mindestens fünf bis sechs Tieren gehalten werden. Je größer die Gruppe, desto besser, da sonst die stärkeren Tiere die schwächeren von der Gruppe ausgrenzen und vom Futter fernhalten. Dann stirbt häufig der schwächste Fisch.

Das Becken muss also groß sein: Es werden zwischen 70 und 100 Liter pro Fisch empfohlen. Bei sechs Fischen ergibt sich also eine Mindest-Aquariumsgröße von 160 mal 60 mal 60 Zentimetern.

Solche Becken haben ein Gesamtgewicht von beinahe einer Tonne. Deshalb muss man auch die Tragfähigkeit des Fußbodens überprüfen. Sonst könnte dieser unterschiedlich stark nachgeben und zu Spannungen in den Beckenscheiben führen.

Um auch schwächeren Tieren Ruhezonen zu verschaffen, muss das Becken ausreichend Versteckmöglichkeiten aufweisen. Am besten hat das Aquarium etwas freien Schwimmraum hinter der Dekoration, damit sich die scheuen Tiere vor den Betrachtern zurückziehen können.

Zwei blaue Diskusbuntbarsche vor Pflanzendickicht.

Versteckmöglichkeiten dürfen nicht fehlen

Diskusbuntbarsche sind Raubfische, die sich von Würmern, Mückenlarven und kleinen Krebsen ernähren. Diskusfische durchsuchen auch gerne die Ablagerungen aus Mikroorganismen, Bakterien und Spurenelementen, die sich in den Ecken am Beckenboden sammeln.

Der Diskusfisch ist kein Anfängerfisch für Aquarianer. Wer sich für dennoch eine Haltung interessiert, sollte sich vorher ausführlich im Fachhandel informieren.

(Erstveröffentlichung 2007. Letzte Aktualisierung 30.09.2019)

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Quelle: WDR

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