Pflanzliche Kost bevorzugt
Der Höhlenbär war ein Allesfresser, der sich aber vermutlich hauptsächlich von Pflanzen ernährte. Darauf lassen zumindest seine auf pflanzliche Nahrung ausgerichteten Zähne schließen. Französische Genforscher haben nachgewiesen, dass er eng verwandt war mit den heutigen Braunbären und Eisbären.
Höhlen- und Braunbär streiften bereits zur gleichen Zeit durch die europäischen Wälder. Verglichen mit dem Braunbär war der Höhlenbär jedoch viel größer und schwerer. Zu seinem Nachteil war er allerdings weniger anpassungsfähig, was Ernährung und Lebensraum betrifft.
Dies wird als einer der Gründe angeführt, warum der Höhlenbär, im Gegensatz zu seinem kleineren Verwandten, ausgestorben ist. Andere mögliche Ursachen könnten eine starke Bejagung durch den Menschen sein oder die Konkurrenz mit dem Menschen um geeignete Höhlen zur Überwinterung.
Wurden die Höhlenbären zu stark bejagt?
Höhle als Winterschutz
Um zu überwintern, waren Höhlenbären auf natürliche Höhlen angewiesen. Zahlreiche Tiere, die sich nicht genügend Fettreserven angefressen hatten, überlebten den Winter nicht und starben in ihrem Versteck: In vielen Höhlen wurden mehrere tausend Skelette, Schädel, Knochen und Zähne gefunden.
Schätzungen zufolge starben etwa in der österreichischen Drachenhöhle bei Mixnitz im Laufe von mehreren tausend Jahren mehr als 3000 Bären.
In vielen Höhlen lassen sich noch Skelette von Höhlenbären finden
Ende durch die Eiszeit
Mit jedem Temperatursturz sank die Überlebenschance der Höhlenbären, denn durch immer länger andauernde Winter und die dadurch fehlende Pflanzenkost konnten sie nicht genügend lebensnotwendiges Fett ansetzen. Am Ende der Eiszeit schließlich, vor etwa 13.000 Jahren, starben sie aus.
Für die Neandertaler und die ersten Homo sapiens war es von Vorteil, dass sich Höhlenbären überwiegend von Pflanzen ernährten. So waren sie keine ernst zu nehmenden Nahrungskonkurrenten und wurden auch selten gefährlich. Dennoch scheinen sie bejagt worden zu sein, wie eine noch in einem Brustwirbel steckende Pfeilspitze in einem Bärenskelett in Baden-Württemberg nahelegt.
Auch in der Höhlenmalerei stellten Höhlenbären ein beliebtes Motiv dar. In einigen Höhlen in Frankreich wurden zudem exponiert aufgestellte Bärenschädel gefunden. Ob jedoch ein regelrechter Bärenkult durch unsere Vorfahren betrieben wurde, der die Population der Höhlenbären stark dezimierte, konnte noch nicht nachgewiesen werden.
Urzeitliche Maler bildeten Höhlenbären häufig ab
(Erstveröffentlichung 2003, letzte Aktualisierung 02.01.2018)
Quelle: SWR