Menschenaffen

Orang-Utans

Orang-Utans sind die größten Baumsäugetiere der Welt. Sie gehören zusammen mit Gorillas und Schimpansen zu den Menschenaffen und damit zu unseren nächsten Verwandten.

Von Jennifer Dacqué

Orang-Utans werden wegen ihrer Fellfarbe auch "rote Riesen" genannt. Man teilt sie in zwei Untergruppen ein, je nachdem, wo in Südostasien sie leben: Es gibt die Sumatra-Orang-Utans (Pongo abelii) und die Borneo-Orang-Utans (Pongo pygmaeus). Auf ihrem Kontinent sind sie die letzten wild lebenden großen Menschenaffen.

Neben dem leuchtend roten Fell sind vor allem ihre überlangen Arme charakteristisch für die Orang-Utans. Bei einer Körpergröße von bis zu 1,50 Metern erreichen sie eine Spannweite von bis zu 2,30 Metern. Die langen Arme sind ihrer Art der Fortbewegung geschuldet. Denn sie leben überwiegend in Baumwipfeln, wo sie sich von Ast zu Ast schwingen. Wohl auch deshalb bedeutet ihr Name im Malaiischen "Waldmensch".

Orang-Utans sind Einzelgänger: Nur zur Paarungszeit treffen Männchen und Weibchen aufeinander. Im Laufe ihres Lebens zieht ein Weibchen vier bis fünf Kinder groß.

Ein Orang-Utan-Baby im Arm seiner Mutter | Bildquelle: Mauritius

Ihre weitgehend vegetarische Nahrung suchen Orang-Utans ebenfalls hoch in den Bäumen: Blätter und Rinden, Früchte und Blüten. Hin und wieder stehen aber auch kleine Insekten, Honig und Vogeleier auf ihrem Speiseplan. Männchen erreichen ein Gewicht von mehr als 100 Kilogramm, Weibchen werden bis zu 55 Kilogramm schwer. In Freiheit werden die Tiere bis zu 35 Jahre alt.

Die "Waldmenschen" kommunizieren mithilfe eines großen Luftsacks an der Kehle: Zur Standortbestimmung und zur Verteidigung ihrer Reviere stoßen sie dabei geräuschvolle, bellende Laute aus.

Da der Mensch seit vielen Jahrzehnten die Regenwälder und damit ihren Lebensraum zerstört, sind auch Orang-Utans vom Aussterben bedroht. Schätzungen aus dem Jahr 2015 vermuteten nur noch etwa 14.000 frei lebende Tiere auf Sumatra und zwischen 15.000 und 44.000 frei lebende Tiere auf Borneo .

(Erstveröffentlichung 2009. Letzte Aktualisierung 10.08.2020)