Mehrere Gummibänder

Gummi

Warum ist Gummi mal dehnbar und mal krümelig?

Von Christina Lüdeke

Drücken, quetschen, lang ziehen und lockerlassen: Gummi ist anpassungsfähig und nimmt immer wieder seine Ursprungsform an. Chemiker sprechen von Gummielastizität, wenn ein Kunststoff sich mindestens aufs Doppelte seiner ursprünglichen Länge dehnen lässt.

Die elastischen Kunststoffe, die Elastomere, bestehen aus langen Molekülketten, die untereinander verknäult sind. Ein solches Molekülkettenknäuel sieht in etwa so aus wie eine Handvoll weich gekochter Spaghetti auf einem Teller.

Wird das Gummi gedehnt, ordnen sich die Molekülketten vorübergehend in der Richtung an, in die gezogen wird. Wenn sich das Gummi wieder zusammenzieht, kehren die Molekülketten im Gummi wieder in ihre bevorzugte Knäuelstruktur zurück.

Gummi-Molekülketten erinnern an Spaghetti.

Gummi-Molekülketten erinnern an Spaghetti

Die Kohlenstoffketten, aus denen der Gummi-Rohstoff Kautschuk besteht, sind nicht untereinander vernetzt. Um das Kautschuk elastisch zu machen, geben Chemiker unter Hitze Schwefel hinzu, der die Molekülketten des Kautschuks über Schwefelbrücken verbinden soll.

Altert das Gummi, lösen sich nach und nach die Schwefelbrücken. An ihre Stelle treten Sauerstoffbrücken, die die Molekülketten jedoch kaum zusammenhalten. Das Gummi verliert an Elastizität, wird brüchig und porös.

(Erstveröffentlichung 2012. Letzte Aktualisierung 01.07.2019)

Quelle: WDR

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