Das Einbaum-Boot stammt von einer stattlichen Eiche, die damals geteilt wurde. Über Jahrtausende hinweg wurden Einbäume, deren Rumpf aus einem einzigen Baumstamm gefertigt wird, als Transportmittel und Wasserfahrzeug beim Fischen genutzt. Das Heck dieses Bodensee-Exemplars ist noch vollständig erhalten. Offenbar war der Bug der Erosion stärker ausgesetzt und ist teilweise ausgebrochen. Die Bordwände, die nur wenige Zentimeter hoch sind, sind erhalten geblieben.
Der Einbaum: Ein sensationeller Fund im Bodensee
Das Einbaum-Boot aus der Bronzezeit wurde im Jahr 2015 von einem Privatmann bei einem Tauchgang im Bodensee entdeckt. Christoph Schmid fand das lange Holzstück nahe der Eschbach-Mündung bei Wasserburg westlich von Lindau. Es war von einer Schlickschicht überdeckt. Taucher haben es geborgen, um es für die Nachwelt zu konservieren.
Das aus Eichenholz gezimmerte bronzezeitliche Boot wird aus dem Bodensee geborgen
Wissenschaftliche Untersuchung des Einbaums am Bodensee
Das Einbaum-Boot ist in der Bronzezeit aus einem halben Baumstamm gefertigt worden. Taucher haben bereits vor der Bergung in sechs Tauchgängen Lage und Form des Einbaums dokumentiert. Außerdem entnahmen sie Proben, um das Alter des Boots herauszufinden. Diese sogenannte dendrochronologische Datierung nahm das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) in seinem Labor in Thierhaupten vor. Sie ergab, dass das Holz, aus dem der Einbaum gebaut ist, um 1130 vor Christus gefällt wurde.
Ein Mitarbeiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege untersucht den Einbaum
Sicherung und Konservierung des Einbaums am Bodensee
Das Einbaum-Boot aus der Bronzezeit, das nahe Lindau am Bodensee entdeckt wurde, ist 3.150 Jahre alt. Jetzt konserviert die Archäologische Staatssammlung München das historische Wasserfahrzeug. Der älteste Einbaum, der bisher gefunden wurde, stammt aus dem Braccianosee im italienischen Latium und ist etwa 7.000 Jahre alt.
Quelle: BR | Stand: 24.11.2020, 15:00 Uhr