Drei Feuersteine

Methoden der Archäologie

Wie haben die Urzeitmenschen Feuer gemacht?

Von Ulrich Neumann

Feuerstein, auch Flint genannt, war der ideale Werkstoff für die Menschen der Steinzeit. Er kommt häufig in Knollen- oder Plattenform vor und ist vor allem in Kreideschichten zu finden, die sich von Frankreich bis nach Russland erstrecken. In Norddeutschland gibt es vor allem auf Rügen große Vorkommen.

Flintgestein splittert scharfkantig. Die Bruchfläche ist hart und kann so scharf wie eine Rasierklinge sein. Das Gestein war in der Steinzeit so begehrt, dass es sogar in großen Bergwerken professionell abgebaut wurde. Mehr als 100 dieser Bergwerke sind allein in Europa bekannt.

Die Steinzeit

01:42 Min. UT Verfügbar bis 27.09.2027 Von Robert Schotter, Claudio Como

Der Name Feuerstein legt die Vermutung nahe, dass die Menschen der Steinzeit damit Zündfunken erzeugt und Feuer gemacht haben. Das stimmt aber nur zum Teil. Schlägt man zwei Feuersteine aneinander, so entsteht lediglich ein Lichteffekt.

Man spricht von der sogenannten Tribolumineszenz. Schlägt man aber einen Feuerstein gegen einen Pyrit, ein Mineral, das auch unter dem Namen Katzengold bekannt ist, dann fliegen echte Zündfunken.

Beim Schlag entsteht kinetische Energie, die sich in thermische Energie umwandelt. In der Steinzeit benötigte man also zum Feuermachen einen Feuerstein, einen Pyrit und leicht brennbares Material.

Dieses Material, auch Zunder genannt, konnte zum Beispiel ein getrockneter Zunderschwamm sein, der an toten Bäumen wächst. Auch Flugsamen aus Disteln oder Löwenzahn, trockene Birkenrinde, zerriebenes Laub oder bestimmte Flechten eignen sich zum Feuermachen.

Quelle: SWR | Stand: 11.12.2019, 13:28 Uhr

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