Erfindung des Buchdrucks
Auswirkungen des Buchdrucks
Nach der Erfindung des Buchdrucks um das Jahr 1450 wurden Kunst und Kultur beflügelt und die Zahl der Menschen, die lesen und schreiben konnten, stieg.
Von Martina Janning
Wissen, was vor sich geht, sich selbst eine Meinung bilden und mitgestalten können: Die Erfindung des Buchdrucks eröffnete großen Teilen der Gesellschaft das erste Mal Zugang zu Informationen und ermöglichte es ihnen, bei wichtigen Themen mitzureden. Vorher hatte sich nur die Oberschicht über die geistigen, kulturellen, politischen und wissenschaftlichen Werte ausgetauscht.
Nach der Erfindung des Buchdrucks 1450 entstanden mehr und mehr Druckwerke. Sie vermittelten Informationen und Ideen; Bücher dienten jetzt nicht mehr nur als Ort, um altes Wissen zu bewahren. Die Wissenschaften erlebten einen Aufschwung, viele Universitäten wurden neu gegründet. Vorher hatte die Herkunft darüber bestimmt, welchen Beruf jemand ergriff – nun eröffnete Bildung die Möglichkeit, auch andere Beruf auszuüben, die einem vorher verschlossen waren.
Kunst und Kultur wurden durch den Buchdruck beflügelt. Außerdem leitete der Buchdruck eine Medienrevolution ein, so wie heute das Internet und die Digitalisierung. Was mit Flugblättern und Bibeln begann, führte später zu Zeitungen und Taschenbüchern. Beides hätte es ohne die Erfindung des Buchdrucks nicht gegeben.
Der Buchdruck markiert den Beginn der modernen Massenkommunikation, also Informationen schnell zu vielen Menschen zu bringen. Das war der Vorteil des Buchdrucks. Er brachte jedoch auch einen Nachteil mit sich: Propaganda und Falschinformationen verbreiteten sich ebenfalls rasch und erreichten plötzlich sehr viele Menschen in kurzer Zeit. Eine Parallele zu heutigen Fake News.
(Erstveröffentlichung 2023. Letzte Aktualisierung 14.12.2023)
UNSERE QUELLEN
- Klaus-Rüdiger Mai: "Gutenberg. Der Mann, der die Welt veränderte". Ullstein-Verlage, Berlin (2016)
- Freiburger Nachrichten: "'Gutenberg hat die Welt verändert'. Interview mit Stefan Ledergerber, Direktor des Gutenberg-Museums Freiburg"
Quelle: WDR