Zwei Buchdrucker bei der Arbeit an einer Gutenberg-Presse

Erfindung des Buchdrucks

So funktioniert der Buchdruck von Gutenberg

Jahrtausendelang wurden alle Texte mit der Hand geschrieben. Dann hatte Johannes Gutenberg eine andere Idee und erfand ein System zum Drucken von Büchern.

Von Martina Janning

Gutenbergs Grundidee bestand darin, einen Text in Buchstaben und Satzzeichen zu zerlegen. Für jedes Zeichen wurde ein schmaler Stempel aus Metall hergestellt, ein so genannter Letter.

Dafür schnitt Gutenberg in ein Stück Stahl das Bild eines Zeichens, und zwar seitenverkehrt. Diesen Stempel schlug er anschließend mit einem Hammer in einen Block aus weichem Metall, zum Beispiel Kupfer. So entstand eine Vorlage, auch Matrize genannt.

In die Matrize goss Gutenberg flüssiges Metall, eine Mischung aus Zinn, Blei und dem Metall Antimon. Dafür spannte er die Matrize in eine kleine, hohle Form. Dieses so genannte Handgießgerät ermöglichte es ihm, schnell viele Lettern herzustellen: rund 3.000 pro Tag, schätzen Experten. Nach dem Abkühlen und Feinschliff des Metalls blieb ein Letter übrig, der für den Druck benutzt werden konnte.

Die Metallbuchstaben wurden in Schienen zu Texten zusammengesetzt. Diese Schienen hießen Winkelhaken. Sämtliche Buchstaben und Formen konnten später wieder verwendet werden. Die Grundlage für die Massenproduktion von Texten war gelegt.

Eine große metallene Druckplatte mit Lettern und Verzierungen in rot und blau.

Gutenberg druckte seine Texte mit einer von ihm weiterentwickelten Druckpresse namens Spindelpresse, die den Druckvorgang erheblich beschleunigte. Auch die spezielle Druckertinte, die Gutenberg benutzte, hatte er selbst entwickelt. Er mischte sie aus Leinsamen und Ruß.

Nach Kalendern und Flugblättern produzierte Gutenberg 1454 sein erstes Buch: eine Bibel. Außer Gutenberg selbst waren mindestens vier Setzer und zwölf Drucker beteiligt. Sie druckten die 180 Exemplare des zweibändigen Werks mit insgesamt 1280 Seiten in der Rekordzeit von zwei Jahren.

(Erstveröffentlichung 2023. Letzte Aktualisierung 14.12.2023)

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Quelle: WDR

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