Wie man früher die Geschwindigkeit eines Schiffs gemessen hat

Planet Wissen 00:43 Min. Verfügbar bis 10.09.2029 WDR Von ZDF/Tivi/1,2 oder 3/Peter Minden/Christoph Söhngen/Maximilian Heß; https://terraxplaincommons.zdf.de

James Cook

Knoten – eine eigene Einheit für Seefahrer

Bei Autos, Motorrädern, Zügen wird die Geschwindigkeit in "Kilometer pro Stunde" gemessen. Die Seefahrt aber hat eine Extra-Einheit. Warum misst man die Geschwindigkeit von Schiffen in "Knoten"?

Von Katharina Beckmann

Kapitäne messen die Geschwindigkeit ihrer Schiffe in Knoten. Ein Knoten entspricht dabei einer Seemeile pro Stunde, das sind ungefähr 1,8 Kilometer.

Diese Tradition reicht bis in 17. Jahrhundert zurück. Um das Tempo ihrer Schiffe zu ermitteln, warfen die Seeleute einen Holzscheit in die See, an dem eine Leine befestigt war. Jeweils etwa sieben Meter waren mit einem Knoten markiert. Der Seemann zählte nun, wie viele Knoten ihm durch die Hand glitten, während die Sanduhr ablief.

Das Passagierschiff "Queen Mary II" läuft aus dem Hafen aus.

Volle Kraft voraus!

Üblicherweise rieselte die Uhr etwa 14 Sekunden lang. Bei zwei gefühlten Knoten fuhr das Schiff also zwei Knoten schnell – was zwei Seemeilen und etwa 3,6 Kilometern pro Stunde entspricht. Dies wurde im so genannten Logbuch festgehalten, was übrigens auch eng mit dieser Tempomessung verbunden ist. Denn der Holzscheit heißt im Englischen "log".

Um eine halbwegs brauchbare Durchschnittsgeschwindigkeit ermitteln zu können, wiederholten die Seeleute die Messung einmal pro Stunde. Ungenau war das Ergebnis trotzdem – denn die Eigenbewegungen des Wassers wurden irgendwie abgeschätzt und abgezogen oder dazu gezählt.

(Erstveröffentlichung 2006. Letzte Aktualisierung 18.02.2022)

Quelle: WDR

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