Spielautomaten

Von Monika Sax (WDR)

Eine Zeitreise durch die Welt der Automaten

Big Six

Der Big Six aus dem Jahr 1906 gehört zu den Slot Machines, den einarmigen Banditen, die in den USA bereits Ende des 19. Jahrhunderts im Einsatz waren. Die Spieler zockten darauf eine Art Farbroulette. Der Hauptgewinn war das Sechsfache des Einsatzes. Der Big Six ist wie andere Slot Machines ein reines Glücksspielgerät. Über Gewinn und Verlust entscheidet nur einer – der Zufall.

Der Big Six aus dem Jahr 1906 gehört zu den Slot Machines, den einarmigen Banditen, die in den USA bereits Ende des 19. Jahrhunderts im Einsatz waren. Die Spieler zockten darauf eine Art Farbroulette. Der Hauptgewinn war das Sechsfache des Einsatzes. Der Big Six ist wie andere Slot Machines ein reines Glücksspielgerät. Über Gewinn und Verlust entscheidet nur einer – der Zufall.

Während der Prohibition in den USA (1917 bis 1933) war es verboten, an Automaten um Geld zu spielen. Viele Menschen spielten trotzdem weiter, um Nahrungsmittel und andere Waren. Der Automat auf dem Bild ist ein Rol-a-Tor und stammt aus dem Jahr 1935, als die US-Bürger wieder spielen durften.

Nach Deutschland kamen die ersten Spielautomaten Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Wirte in den Kneipen und Bars wollten mit den Geschicklichkeitsautomaten vor allem den Bierumsatz steigern. Hier ist eines der beliebtesten Geräte: der Hopp Hopp, ein Münzschleudergerät aus dem Jahr 1905. Der Spieler wirft jeweils eine Münze in die vier Auffangschächte. Wenn das Wort "Bier" erscheint, hat er gewonnen. Der Gewinn: ein Glas des goldenen Gerstensafts.

Neben dem Hopp Hopp gehörten Münz- oder Kugelbalancierer zu den ersten deutschen Spielautomaten, darunter der Bajazzo. Der Spieler steuert einen Clown, der mit seinem Hütchen eine Kugel auffangen muss, um zu gewinnen. Das Spielprinzip erwies sich als die begehrteste Variante unter den Geldspielgeräten in den 1920er Jahren und wurde in verschiedenen Varianten gebaut.

Ein weiterer Münzbalancierer: die Zeppelin-Schleuder. Hier musste man eine Fünf-Reichspfennig-Münze mit einem Luftschiff auffangen. Wenn das gelang, erhielt man dafür eine Wertmarke im Wert von zehn Reichspfennig. Diese ließ sich umtauschen in Zigaretten oder Bier.

Aus dem Jahr 1928: die Mühle im Schwarzwald. Ein Zehn-Reichspfennig-Stück musste ins Mühlrad bugsiert werden, um die Prämie zu gewinnen, die am Geldrad angezeigt wurde. Jugendlichen und "Ungeschickten" war es verboten, den Automaten zu benutzen.

Anfang der 1950er Jahre endete die Ära der mechanischen Geschicklichkeitsspielgeräte. Sie konnten die neuen Vorschriften nicht mehr erfüllen: Die Spielzeit wurde auf 15 Sekunden begrenzt, der Einsatz durfte höchstens zehn Pfennig und der Gewinn höchstens eine Mark betragen. 60 Prozent des Gesamtumsatzes mussten an den Spieler zurückgezahlt werden. Der Elektromat war eines der ersten Spielgeräte, das die neuen Anforderungen erfüllte.

Ein weiteres Gerät der neuen elektromechanischen Generation: der Sputnik aus dem Jahr 1960. Eine eingebaute Schaltwalze regelt den Anfang und das Ende des Spiels – unabhängig davon, wie der Mensch vor dem Automaten spielt. Das Ziel des Spiels: Der Spieler wählt ein Pferd, das es auf die mittlere Walze schaffen muss. Wie hoch der Gewinn ausfällt, bestimmten die Walzen links und rechts davon.

Stand: 05.05.2020, 09:07 Uhr

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