Die Geschichte New Yorks Planet Wissen 21.06.2024 01:59 Min. UT Verfügbar bis 20.12.2027 WDR Von Anja von Kampen/VisionX

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Traumstraßen

Der Broadway in New York

Der Broadway ist eine Straße in New York, die vor allem für ihre Theater berühmt ist. Hier stehen auch bekannte Gebäude wie das "Flatiron Building" und Macy’s, das größte Kaufhaus der Welt.

Von Sine Maier-Bode

Der Broadway als Boulevard der Träume

Die meisten Großstädte besitzen eine Hauptstraße, einen so genannten Boulevard, der die Träume von einem reichen und sorgenfreien Leben verkörpert. Der vielleicht berühmteste der Welt ist der New Yorker Broadway.

Die Straße ist sogar noch älter als die Stadt selbst. Schon die Indianer sollen hier auf einem Trampelpfad entlanggezogen sein, wenn sie ihre Felle hinaus nach Albany brachten.

Gegründet wurde das heutige New York von den Holländern. Sie nannten es "Nieuw Amsterdam" und den Pfad "heere Straat". Erst als die Engländer kamen, bekam er seinen heutigen Namen. Vom Süden Manhattans bis hinaus nach Albany hat er eine Länge von 250 Kilometern. Das Herz des Broadway aber liegt mitten in New York, zwischen dem Park Bowling Green und dem Stadtteil Harlem.

Der Broadway bei Nacht | Bildquelle: Mauritius

Auch New York entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einer modernen Großstadt. Ende des 18. Jahrhunderts lebten rund 60.000 Menschen in New York, ein Jahrhundert später waren es schon dreieinhalb Millionen.

Um die stetig wachsende Einwohnerzahl in den Griff zu bekommen, legten die Stadtväter rasterförmig Straßen quer durch New York. Davon ausgenommen war lediglich der Broadway, der seine ursprüngliche Richtung behielt und als einzige Straße in New York quer durch das geometrische Muster verlief.

Dies führte auch dazu, dass die großen Plätze am Broadway – der Union Square, der Madison Square und der Times Square – eine dreieckige Form besitzen. Und die Stadt dehnte sich nicht nur in die Breite aus, auch in die Höhe wurde gebaut. Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden am Broadway die ersten Wolkenkratzer.

Der Times Square am Broadway in den 1930ern | Bildquelle: akg

Höher, größer, schöner

Einer der berühmtesten davon ist das Fuller-Gebäude (Fuller Building). Weil es die Form eines Bügeleisens hat, wird der 91 Meter hohe Bau an der Kreuzung von Fifth Avenue und Broadway seit jeher "Flatiron Building" (Bügeleisen-Gebäude) genannt.

Als es 1902 erbaut wurde, befürchtete jeder, dass die ungewohnte Stahlkonstruktion das Haus beim nächsten großen Sturm zusammenkippen lassen werde. Das Haus bewies das Gegenteil und der Wettbewerb um das höchste Gebäude der Welt konnte beginnen.

Der erste richtige Wolkenkratzer war das Woolworth Building am Broadway, das zwischen 1913 und 1930 als höchstes Gebäude der Welt bestaunt wurde. Die Dame von Welt allerdings flanierte um die Jahrhundertwende weiter nördlich zwischen Union Square und Madison Square, um hier ihre Einkäufe zu erledigen.

Noch weiter nördlich, am Herald Square, liegt Macy’s, das größte Kaufhaus der Welt. Seit Anfang der 1920er-Jahre findet hier eines der beliebtesten New Yorker Familienfeste statt, die Parade zum Thanksgiving Day.

Das Flatiron Building ist ein Hingucker | Bildquelle: AFP/Angela Weiss

Musik am Broadway und Times Square

Zentrum der Vergnügungsindustrie in den 1920ern war der Times Square, der seinen Namen der New York Times verdankt, die 1904 hierher gezogen war. Rund um den Platz herum reihte sich ein Theater an das andere. Hier entstanden Musicals wie "Porgy and Bess" oder "West Side Story".

Fred Astaire wurde hier berühmt, und auch die hohe Kunst war mit der Metropolitan Opera (Met) im Süden des Platzes vertreten. Die Met ist zwar inzwischen weiter nördlich gezogen und auch die Redakteure der New York Times sitzen nicht mehr am Times Square, aber immer noch zieht der Bezirk um die 42nd Street Touristen aus aller Welt an.

Und immer noch kommen viele Amerikaner am 31. Dezember hierher unter die riesigen Lichtreklamen, um gemeinsam den Jahreswechsel zu feiern.

Lichtermeer am Times Square | Bildquelle: Mauritius

Lincoln Center und Juilliard School

Weiter nördlich, wo einst das Musical "West Side Story" angelegt war und wo Jugendbanden verschiedener Nationen gegeneinander kämpften, entstand Mitte des 20. Jahrhunderts ein neues Kulturzentrum – das Lincoln Center. Hier lernen die hoffnungsvollsten jungen Musiker an der Juilliard School und manche von ihnen träumen davon, einmal gegenüber an der Metropolitan Opera auftreten zu können.

Der riesige Komplex beherbergt nahezu alles, was die Hochkultur zu bieten hat. In ihm residieren die New Yorker Philharmoniker, mehrere Theater, Ballett, ein Filmmuseum und sogar Teile der Public Library sind im Lincoln Center untergebracht.

Das Lincoln Center | Bildquelle: AFP/Angela Weiss

(Erstveröffentlichung 2008. Letzte Aktualisierung 03.01.2019)