Meilensteine der Industrialisierung

Von Claudia Heidenfelder

Von der "Spinning Jenny" bis zum Dampf-Pflug

Spinnmaschine

"Spinning Jenny" heißt die erste industrielle Spinnmaschine, die 1764 in England erfunden wird. Diese Maschine ist ein Meilenstein der Industrialisierung. Mit ihrer Hilfe können mehrere Garnspindeln gleichzeitig gesponnen werden. Wenig später wird sie nicht mehr von Hand, sondern von Dampfmaschinen angetrieben. Spinnmaschinen füllen bald ganze Fabrikhallen.

"Spinning Jenny" heißt die erste industrielle Spinnmaschine, die 1764 in England erfunden wird. Diese Maschine ist ein Meilenstein der Industrialisierung. Mit ihrer Hilfe können mehrere Garnspindeln gleichzeitig gesponnen werden. Wenig später wird sie nicht mehr von Hand, sondern von Dampfmaschinen angetrieben. Spinnmaschinen füllen bald ganze Fabrikhallen.

Der Erfinder der ersten industriell genutzten Dampfmaschine ist der Engländer Thomas Newcomen (1663-1729). Vom schottischen Techniker James Watt (1776-1819) wird sie so weiter entwickelt, dass sie als Antrieb in verschiedenen Bereichen wie in der Textilindustrie, in der Landwirtschaft oder für Lokomotiven genutzt werden kann.

Massenproduktion in der Fabrikhalle: So sieht der Arbeitsalltag in einer Weberei um 1900 aus.

Historische Webstühle im Textilmuseum Bocholt, einer voll funktionstüchtigen Museumsfabrik. Die Ausstellung dokumentiert Arbeitsabläufe in einem typischen Textilbetrieb zwischen 1900 und 1960.

Auch die Schifffahrt verändert sich im Zeitalter der Beschleunigung. Die Dampfmaschine macht die Schiffe sogar stromaufwärts sehr viel schneller. 1827 fährt das erste deutsche Dampfschiff auf dem Rhein.

Grenzen, Zölle und Personenkontrollen machen im zersplitterten Deutschland das Handeln und Reisen oft schwierig. Wer die Grenzen überschreiten will, muss jede Menge Zoll zahlen. Auch bedeutet es: Papierkrieg!

Nach Gründung des deutschen Zollvereins 1834 können Waren zollfrei von einem Staat zum anderen transportiert werden. Das beschleunigt zusammen mit neuen Transportmitteln den Warenverkehr und den Wandel von der Agrar- zur Industriegesellschaft.

Zwischen Nürnberg und Fürth verläuft Deutschlands erste Eisenbahnlinie. Am 7. September 1835 wird die sechs Kilometer lange Strecke mit der "Ludwigsbahn" feierlich eröffnet. Für den Prozess der Industrialisierung spielt die Eisenbahn eine entscheidende Rolle.

Die Eisenbahn macht den schnellen Transport von Menschen, Waren und Rohstoffen möglich. Das erste Frachtgut in Deutschland ist Bier, das am 11. Juli 1836 auf der Eisenbahnlinie Nürnberg-Fürth transportiert wird.

Durch den Ausbau des Schienennetzes in Deutschland und Europa steigt der Bedarf an Stahl stark an. Zur Stahlgewinnung aus Roheisen nutzt man im 19. Jahrhundert das Puddelverfahren. Dabei schmelzen Arbeiter wie in dieser Werkhalle das Roheisen in großen Pfannen eines Puddelofens und rühren es mit langen Stangen durch.

Am 16. September 1861 dröhnt der erste Schlag des Hammers "Fritz". Der Industrielle Alfred Krupp hat das Riesenwerkzeug selbst entworfen. Die Arbeiter können damit Gussstahl für Schiffswellen verschmieden.

Auch in der Landwirtschaft werden ab Mitte des 19. Jahrhunderts Maschinen eingesetzt. Zwischen zwei beweglichen Dampfmaschinen, den Lokomobilen, bewegt sich hier durch Auf- und Abwickeln eines Drahtseils der Pflug übers Feld.

Stand: 18.03.2020, 16:43 Uhr

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