Salzburger Nockerl sind zwar als Dessert gedacht, aber für eine Person für diesen Zweck wohl überdimensioniert. Daher sollte man die Nockerl besser in Gesellschaft genießen.
Das Teilen macht einem die Eierspeise schon durch ihre markante Form einfach, denn sie besteht meist aus drei hügelartigen Teigerhebungen, die mit Puderzucker bestreut sind.
Diese Hügel sollen die drei Salzburger Hausberge darstellen, die prägend für die geographische Lage der Stadt sind. Der Mönchsberg, der die Altstadt zur Salzach hin umgrenzt, der dahinter liegende Rainberg und der Kapuzinerberg, auf der gegenüberliegenden nördlichen Flussseite.
Doch welcher Kochkünstler die beliebte und bekannte Süßspeise erfunden hat, darüber gibt es keine eindeutigen historisch fundierten Überlieferungen.
Manche schreiben die Kreation, sehr unpatriotisch, dem Franzosenkaiser Napoleon Bonaparte zu. Der weilte während seiner Eroberungszüge Anfang des 19. Jahrhunderts zwar wirklich in Salzburg, war aber wohl eher mit militärischen Planungen beschäftigt als mit der Entwicklung neuer Kochrezepte.
Fest steht jedoch, dass es die Nockerl, wenn auch in anderer Form und Zubereitung, seit dem 19. Jahrhundert gibt. Von einer einfachen bürgerlichen Speise haben sie sich zu einer Herausforderung für jeden Spitzenkoch entwickelt.
Mitte des 19. Jahrhunderts findet man das Rezept für die Salzburger Nockerl dann auch, adelig geehrt, in den Kochbüchern des Erzherzogs Johann von Österreich.
(Erstveröffentlichung 2005. Letzte Aktualisierung 18.05.2020)
Quelle: WDR