Wie wachsen Stalaktiten?
Stalaktiten und Stalagmiten sind beides sogenannte Versinterungen. Die oft bizarren Tropfsteingebilde entstehen, indem Kalziumkarbonat aus kalkreichem Wasser abgesetzt wird. Regenwasser, das im Boden versickert, nimmt CO2 (Kohlendioxid) auf und wird zu Kohlensäure.
Diese ist in der Lage, den Kalk chemisch zu zersetzen. Als Kalkstein lagert er sich dann anschließend wieder ab – ganz wenig, aber nach einigen Jahrhunderten kann man schon den Beginn des Tropfsteines sehen.
Das hängt davon ab, wie die Erdoberfläche beschaffen ist, wie viel Wasser hinuntertropft und wie viel Kalk gelöst werden kann.
Je nachdem müssen 1000 oder 10.000 Jahre vergehen, bis ein Stalaktit 50 Zentimeter lang gewachsen ist. Eigentlich ist es der umgekehrte Prozess von der Entstehung vieler Höhlen.
Tropfsteine brauchen mehrere tausend Jahre um 50 Zentimeter lang zu werden
Höhlen in kalkreicher Gegend entstehen nämlich häufig, indem Regenwasser unter der Erde den Kalk angreift und Hohlräume ausspült. Natürlich passiert das nicht von heute auf morgen, genauso wenig wie die Entstehung von Tropfsteinen.
Auch die Formen der Tropfsteine unterscheiden sich stark. Dünne glasklare Röhrchen, Makkaronis genannt, bilden oft den Beginn von Stalaktiten. Sie wachsen von der Höhlendecke nach unten und nicht von unten nach oben.
Wenn der Makkaroni verstopft, läuft das Wasser nicht mehr innen, sondern außen hinunter und der Tropfstein nimmt an Umfang zu. Alle von oben wachsenden Tropfsteine heißen Stalaktiten.
Zu den Stalagmiten zählen Sinterkerzen oder Sinterkegel. Sie bilden sich durch herabtropfendes Wasser unten am Boden und wachsen von dort nach oben.
Manchmal treffen sich beide Varianten, so dass es aussieht, als stütze der Tropfstein die Höhlendecke. Weitere Formen sind sogenannte Excentriques, die häufig in Ecken wachsen und die eigenartigsten Formen bilden.
(Erstveröffentlichung: 2003. Letzte Aktualisierung: 01.04.2020)
Quelle: WDR