Exponentielles Wachstum – Prinzip Seerose

Planet Wissen 00:36 Min. Verfügbar bis 12.06.2029 WDR Von ZDF/3sat/nano/Strandgutmedia/Ekki Wetzel/T. Winkler/R. Drescher/Gunther Kreis/Maximilian Mohr/ https://terraxplaincommons.zdf.de

Viren

Exponentielles Wachstum

Wenn etwas exponentiell wächst, bedeutet das meist: Die Zahl der Fälle vervielfacht sich in kurzer Zeit. Während der Corona-Pandemie wurde das exponentielle Wachstum zum Problem für die Krankenhäuser.

Von Susanne Decker

Das Corona-Virus hat gezeigt: Bis wirksame Impfstoffe entwickelt und zugelassen sind, lässt sich eine Pandemie durch Abstandhalten und Hygieneregeln abbremsen.

Um eine solche Pandemie und ihre Risiken besser einschätzen zu können, verwenden Experten mathematische Modelle. Mit diesen lässt sich berechnen, wie hoch die Zahl der Infektions-Fälle im Lauf der Zeit steigen wird.

Wenn jeder Infizierte mehrere andere Menschen ansteckt, ist mit einem so genannten exponentiellen Wachstum zu rechnen. Die Gesamtzahl der infizierten Personen steigt dann schneller und schneller – weil jeder neu Erkrankte wiederum weitere Menschen ansteckt.

In diesem Rechenmodell ist der Zuwachs an Neuinfektionen am Anfang noch überschaubar. Die Situation erscheint harmlos – aber der Schein trügt. Nur wenige Tage später schnellt die Neuinfektionsrate steil nach oben. Es wird dann immer schwieriger, den Anstieg der Fallzahlen zu bremsen.

Grafik: "Flatten the curve" – die Infektionskurve abflachen.

Ein ungebremster (rot) und ein abgeflachter (grün) Anstieg im Vergleich

Deshalb wurde in der Anfangszeit der Corona-Pandemie versucht, die Anzahl der Neuinfektionen pro Tag zu reduzieren. Der Verlauf der mathematischen Kurve, die die Neuinfektionen abbildet, sollte also flacher werden. Im Englischen nennt sich dieses Vorgehen "flatten the curve".

So sollte verhindert werden, dass es nicht zu viele Schwerkranke auf einmal gab, die intensivmedizinische Betreuung benötigen.

(Erstveröffentlichung 2020. Letzte Aktualisierung 13.06.2024)

Quelle: SWR

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