In der Tat kann Bernstein mit Eintrübungen wieder "klargekocht" werden. Dieses Verfahren wird zur optischen Aufwertung angewandt oder aus wissenschaftlichen Gründen vorgenommen, um Einschlüsse mit milchig-weißem Unterboden freizulegen.
Trübe oder undurchsichtige Bernsteinbrocken werden unter großer Hitze wieder klar, da die Ursache der Trübung auf dem Einschluss von unzähligen Luftbläschen beruht und diese Luft beim Erhitzen aus dem Bernstein entweichen und verdampfen kann.
Schon die Römer kannten dieses Verfahren und benutzten dazu das Fett von Spanferkeln. Heute wird Bernstein in Rüböl klargekocht, aber auch Speiseöl eignet sich gut.
Werden Bernsteinstücke in das siedende Öl gegeben, steigen bald zahlreiche Bläschen auf, wie über einer Brausetablette. Hört das Sprudeln auf, ist der Bernstein klar und durchsichtig geworden.
(Erstveröffentlichung 2003, letzte Aktualisierung 30.03.2020)
Quelle: SWR