Muräne mit aufgerissenem Maul.

Fische

Schlafen Fische?

Fische verschlafen einen guten Teil ihres Lebens – auch wenn sie dabei nicht die Augen schließen, denn sie haben keine Augenlider, die sie schließen könnten. Viele Fische sind nachts blind und verstecken sich.

Von Pia Grzesiak

Während der Nachtruhe fahren sie ihren Stoffwechsel deutlich herunter, Atmung und Herzschlag werden reduziert. Das spart kostbare Energie. Fische sind im Schlaf jedoch nicht völlig weggetreten. Sie reduzieren zwar deutlich ihre Aufmerksamkeit, fallen aber niemals in eine Tiefschlafphase.

Manche Fische legen sich zum Schlafen sogar auf die Seite, ähnlich wie wir das tun. Papageifische ziehen eine Art Schlafanzug an: Sie umhüllen ihren Körper mit einem Schleim, der alle Geruchsstoffe absorbiert und sie so vor Angreifern schützt. Manche Süßwasserfische wechseln die Körperfarbe und werden gräulich bleich, während sie am Boden oder auf Pflanzenteilen ruhen.

Es gibt natürlich auch nachtaktive Fische. Muränen, Makrelen und Zackenbarsche zum Beispiel begeben sich in der Dämmerung auf die Jagd. Laternenfische besitzen unterhalb ihrer Augen Licht erzeugende Organe, die sie nachts wie Taschenlampen zur Jagd einsetzen. Bei Sonnenaufgang, wenn andere Fische munter werden, begeben die Nachtjäger sich zur Ruhe.

Zeichnung eines Anglerfisch-Weibchens, an dem sich hinten ein Männchen festgebissen hat

Manche Fische werden nachts erst richtig aktiv

Fische, die starken jahreszeitlichen Schwankungen ausgesetzt sind, passen ihre Aktivitätsphasen zusätzlich dem Jahresrhythmus an. Viele unserer Seefische, vor allem die Karpfenartigen, halten Winterruhe. Bei Kälte und Nahrungsmangel werden die Körperfunktionen auf ein Minimum reduziert.

In unseren Flüssen und Bächen tobt im Winter jedoch das Leben. Das kalte Wasser ist sauerstoffreich und voller schmackhafter Insektenlarven. Ideale Bedingungen für die lachsartigen Fische, aktiv zu werden und im November mit der Fortpflanzung zu beginnen.

(Erstveröffentlichung 2007. Letzte Aktualisierung 04.03.2020)

Quelle: SWR

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