Mäusebussard
Meist ist es ein Mäusebussard, den man auf Zaunpfählen und Masten an Feldern sieht, wo er seiner Beute auflauert. Als Wühlmausjäger ist er ein gern gesehener Gast bei den Landwirten.
Der Mäusebussard ist der mit Abstand am häufigsten vorkommende Greifvogel in Deutschland. Sein Bestand gilt als gesichert, alleine in Nordrhein-Westfalen leben mehr als 10.000 Brutpaare.
Trotz seiner beachtlichen Größe hat sich der Mäusebussard vor allem auf Kleinsäuger als Nahrung spezialisiert. Diese erspäht er entweder aus der Luft oder jagt ihnen auf dem Boden hinterher, zum Beispiel auf abgeernteten Feldern im Herbst und Winter.

Ein Mäusebussard
Sperber
Die Zahl der Sperber in Deutschland und Europa war in den 1950er- und 1960er-Jahren stark gesunken, hat sich aber inzwischen wieder erholt. Der Vogel ist etwa so groß wie eine Taube, wobei die Männchen viel kleiner sind als die Weibchen. Er ernährt sich meist von anderen Vögeln und muss wird selbst von Habichten und Baummardern gefressen.
Sperber bevorzugen Lebensräume, die viele Verstecke bieten – einerseits zur Jagd, andererseits zur Tarnung vor Feinden. Ihre Hauptnahrung sind kleinere Singvogelarten, die sie bis ins dichte Gebüsch verfolgen. Dabei sind Sperber sehr schnell und wendig.

Sperber haben sich auf kleinere Singvögel als Beute spezialisiert
Turmfalke
Der Turmfalke ist die häufigste Falkenart. Seine beliebte Jagdmethode ist das Rütteln. Dabei steht er mit kurzen Flügelschlägen und abwärts gestelltem Schwanz in der Luft. Wenn er ein Beuteobjekt erblickt – etwa eine Feldmaus –, stößt er zum Fang hinab.
Der Turmfalke ist die am weitesten verbeitete Falkenart in Mitteleuropa. Er ist ein typischer Kulturfolger des Menschen: Turmfalken profitieren unter anderem von den guten Nistmöglichkeiten und dem vielfältigen Nahrungsangebot in Städten. Allein in Berlin leben zwischen 200 und 300 Brutpaare.

Turmfalken fühlen sich auch in Städten wohl
Habicht
Der Habicht wurde bis Mitte des 20. Jahrhunderts so stark gejagt, dass er fast ausgerottet war. Inzwischen hat er sich seine Zahl dank der Schutzrechte wieder gut erholt. Er macht Jagd auf größere Vögel wie Elstern oder Tauben, frisst aber auch gelegentlich Kaninchen.
Habichte sind typische Ansitzjäger: Sie beobachten von einem höheren Punkt aus ihre Umgebung und schlagen lautlos zu, wenn sie ein Beutetier erspähen. Deshalb bevorzugen sie waldreiche Gegenden als Lebensraum, da diese genügend Möglichkeiten zur Jagd und zum Nestbau bieten.

Habichte benötigen alten Baumbestand als Brutplatz
Rotmilan
Der Rotmilan gehört mit einer Flügelspannweite von 160 bis 180 Zentimetern zu den größeren Greifvögeln in Deutschland. Er ist sehr gut an dem rostroten, gegabelten Schwanz zu erkennen. Bevorzugte Nahrung sind kleinere Wirbeltiere, aber auch Insekten und Aas.
Rotmilane bevorzugen offene Landschaften, über die sie in langen Suchflügen nach Beute Ausschau halten. Mittlerweile steht der Rotmilan auf der Liste der bedrohten Arten, da sein natürlicher Lebensraum schwindet. Das liegt zum einen an einer intensivierten Landwirtschaft, zum anderen an Hochspannungsleitungen und Windrädern, die den Vögeln häufig zum Verhängnis werden.

Rotmilane bevorzugen offene Landschaften zum Jagen
(Erstveröffentlichung 2002. Letzte Aktualisierung 25.03.2020)
Quelle: WDR