Schimpansen
Schimpansen (lateinischer Name: Pan troglodytes) zählen zu den Menschenaffen. Ihr natürlicher Lebensraum ist sehr vielfältig. In West-, Ost- und Zentralafrika leben sie sowohl im Grasland als auch in tropischen Regenwäldern. Dort formen sie regelrechte Gemeinden von bis zu 80 Tieren.
Innerhalb dieser Gruppen leben sie in einzelnen Familien zusammen. Schimpansen leben die meiste Zeit auf dem Boden, obwohl sie gute Kletterer sind. Nur in der Nacht ziehen sie sich für längere Zeit in die Bäume zurück und schlafen in selbst gebauten Nestern.
Schimpansen klettern nur selten auf Bäume
Schimpansen ernähren sich vorwiegend vegetarisch. Ebenso wie ihre Verwandten, die Bonobos, verzehren sie nur selten kleinere Tiere und Insekten. Mit einer Körpergröße von bis zu 1,70 Metern und einem Gewicht von etwa 50 Kilogramm ähnelt ihre Statur der des Menschen.
Doch noch weitaus "menschlicher" ist ihr flexibler Daumen, den sie den anderen Fingern gegenüberstellen und mit dem sie präzise Greifbewegungen ausführen können.
Schimpansen sind die einzigen Menschenaffen, die oft Werkzeuge benutzen. Mit Stöcken fischen sie zum Beispiel Termiten aus deren Bauten oder verjagen Leoparden. Schimpansen sind intelligenter, aber auch weitaus aggressiver als beispielsweise Gorillas. Oft tun sich die Männchen in Gruppen zusammen, um gegen andere Rudel blutige Angriffe zu führen.
Schimpansen sind uns von allen Menschenaffen am ähnlichsten. Etwa 98,8 Prozent ihres Genmaterials stimmt mit dem unseren überein. Doch trotz dieser Ähnlichkeit zum Menschen sind auch Schimpansen stark gefährdet. In freier Wildbahn leben laut Weltnaturschutzunion IUCN nur noch etwa 172.000 bis 300.000 Tiere.
Menschenaffen haben ein ausgeprägtes Sozialleben
Die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall wurde vor allem durch ihre Langzeitbeobachtungen von Schimpansen weltberühmt.
Bonobos / Zwergschimpansen
Auch die Bonobos (Pan paniscus) gehören zur Gattung der Schimpansen. Sie werden auch "Zwergschimpansen" genannt. Bonobos leben ausschließlich in den tropischen Regenwäldern der Demokratischen Republik Kongo, auf einer Höhe von 1500 Metern über dem Meeresspiegel. Im Gegensatz zu den Schimpansen haben sie ein tiefschwarzes Fell und auffallende rote Lippen.
Beinahe ihr gesamtes Leben verbringen sie hoch in den Bäumen des Regenwalds. Sogar die Nächte bringen sie in den Ästen zu. Zum Schlafen basteln sie sich dazu, Nester aus Blättern und Zweigen – ebenso wie die Gorillas, nur eben ein paar Etagen höher.
Zu Hause im Regenwald: die Bonobos
Männchen und Weibchen der Bonobos sind etwa gleich groß und schwer. Ausgewachsen erreichen sie eine Größe von etwa 1,15 Metern und wiegen etwa 40 bis 50 Kilogramm. Bonobos ernähren sich hauptsächlich von Blättern, Nüssen, Rinde und Früchten. Nur manchmal verzehren sie auch Insekten oder Kleintiere.
Bekannt sind die Bonobos auch für ihr ausschweifendes Sexualleben, das eine wichtige soziale Funktion erfüllt. Sie paaren sich nicht nur aus Gründen der Fortpflanzung, sondern auch, um Streit zu schlichten oder Spannungen in der Gruppe abzubauen.
Bonobos kennen keine feste Partnerbindung
Wie bei anderen Gattungen der Menschenaffen ist ihre Population in der Vergangenheit stark geschrumpft – vor allem durch die Wilderei. In manchen Gebieten des Kongo gilt Bonobo-Fleisch als Delikatesse. Nach Schätzungen der Naturschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) leben insgesamt nur noch etwa 20.000 Bonobos in freier Natur.
(Erstveröffentlichung 2009. Letzte Aktualisierung 10.08.2020)
Quelle: WDR