Alexander der Große

Die Schlacht von Issos

In den Jahren 333 und 331 vor Christus schlägt das Heer von Alexander dem Großen zweimal die Perser, obwohl diese viel mehr Soldaten in den Kampf schicken. Auch deshalb gelingt es Alexander, in wenigen Jahren ein gigantisches Königreich zu erobern.

Von Katharina James

Zwei Schlachten, die Weltgeschichte schrieben

Issos und Gaugamela sind zwei Orte im heutigen Anatolien (Türkei) und Nordirak. Hier begegneten sich Alexander der Große und der persische König Dareios III. auf dem Schlachtfeld. Die Siege Alexanders waren entscheidend für dessen Eroberung des Perserreichs.

Im Jahr 333 v. Chr. hatte der makedonische König Alexander III. bereits große Teile Kleinasiens von den Persern erobert. Der persische Großkönig wollte Alexander nun persönlich entgegentreten. Historiker der Antike berichteten, das persische Heer habe aus 600.000 Soldaten bestanden. Diese Schilderung wird heute für übertrieben gehalten, doch klar ist: Die Perser waren in der Überzahl, Alexanders Heer war deutlich kleiner.

Alexander schlägt den Perserkönig in die Flucht

Die Schlacht nimmt eine entscheidende Wendung, als Alexander mit seinen Reitersoldaten direkt auf König Dareios zusteuert. Der König ergreift die Flucht, was wiederum seine Soldaten so sehr verunsichert, dass sie sich überwältigen lassen.

Weil die persischen Könige oft mit ihrem ganzen Hofstaat in den Krieg ziehen, nimmt Alexander auch Dareios‘ Ehefrau, seine Mutter und seinen Harem gefangen. Dass er die Frauen nicht wie damals üblich in die Sklaverei schickt, sondern wie Königinnen behandelt, steigert Alexanders Ansehen.

Die Mutter und die Ehefrau des Verlierers Dareios knien vor Alexander nieder | Bildquelle: picture alliance / akg-images

Dareios III. macht Alexander mehrere Friedensangebote. Doch Alexander will das gesamte Reich der Perser erobern. So kommt es zwei Jahre später zu einer erneuten Begegnung bei dem Ort Gaugamela.

Ohne ihren König sind die Perser kraftlos

Nach seiner Niederlage bei Issos stellt Dareios ein neues, riesiges persisches Heer zusammen – Historiker schätzen, dass er fünfmal so viele Soldaten hatte wie Alexander. Den Austragungsort der Schlacht wählt Dareios sorgfältig aus. Tatsächlich erringen die Perser zunächst einige Vorteile.

Doch dann wiederholt sich die Geschichte: Alexander und seine Reiter nehmen Kurs auf Dareios, der verliert erneut die Nerven und flieht. Danach erlahmt auch der Widerstand der persischen Truppen, und für die Eroberer ist der Weg frei. Noch auf dem Schlachtfeld lässt sich Alexander zum "König von Asien" ausrufen.

Dareios bleibt bis zu seinem Tod im folgenden Jahr auf der Flucht vor Alexander, doch getötet wird er von einem vermeintlichen Verbündeten. Alexander lässt Dareios mit allen Königswürden beisetzen – damit sichert er seinen Anspruch als dessen legitimer Nachfolger.

(Erstveröffentlichung 2024. Letzte Aktualisierung 02.07.2024)

FACHBERATUNG

Dr. Björn Onken
Akademischer Rat, Lehrstuhl Didaktik der Geschichte, Universität Duisburg-Essen

UNSERE QUELLEN

  • Detlef Lotze: "Griechische Geschichte". 5. Auflage. C.H. Beck Verlag, 2002
  • Fischer Weltgeschichte Bd. 5, Frankfurt am Main, 1999