Alexander der Große

Die Stadt Alexandria

Alexandria ist eine Stadt am Mittelmeer. Mit etwa fünf Millionen Einwohnern ist sie die zweitgrößte Stadt Ägyptens. Benannt nach ihrem Gründer Alexander dem Großen und geografisch günstig gelegen, wurde sie schon bald zur Weltstadt.

Von Katharina James

Drehscheibe zwischen Afrika, Europa und Asien

Für manche war Alexandria das "Tor zur Welt", anderen galt die Stadt als "Königin der Städte". Den Ruhm verdankt Alexandria teilweise ihrem Gründer: Alexander der Große ließ an vielen von ihm eroberten Orten Städte zu seinen Ehren bauen.

Die Ortschaft, die er im Jahr 331 vor Christus am Nil in den Sand gezeichnet haben soll, war also weder die erste noch die letzte mit diesem Namen. Es ist aber diejenige, die am bedeutsamsten wurde.

Ein großer Vorteil der Stadt war ihre Lage: Auf einer Seite eine große, geschützte Bucht am Mittelmeer, auf der anderen ein See, der Anschluss zum Nil ermöglichte. Dieser Fluss war der wichtigste Verkehrsweg Ägyptens. Alexandria entwickelte sich so zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt zwischen Europa, Afrika und Asien.

Alexandria mit zwei Hafenbecken und dem Leuchtturm im 16. Jahrhundert | Bildquelle: akg / North Wind Picture Archives

Das geistige Zentrum der Welt

Der Architekt Deinokrates schuf eine Stadt mit breiten, rechtwinkligen Straßen, zwei Hafenbecken und einer künstlichen Landbrücke, die zur Insel Pharos führte. Auf dieser wurde ein mehr als 110 Meter hoher Leuchtturm errichtet – wahrscheinlich der erste der Menschheitsgeschichte. In der Zeit der Antike galt er als eines der sieben Weltwunder.

Stadtgründer Alexander der Große hat die fertig gebaute Stadt nicht mehr gesehen. Sein General Ptolemäus, der nach ihm Herrscher über Ägypten wurde, machte die Stadt jedoch zu seiner Hauptstadt. Das blieb sie rund 300 Jahre lang, bis zum Tod der berühmten Pharaonin Kleopatra. Danach fiel Ägypten, also auch Alexandria, im Jahr 30 vor Christus unter römische Herrschaft.

Ptolemäus und seine Nachfolger holten griechische Gelehrte in die Stadt und ließen eine Bibliothek mit angeschlossenem Forschungszentrum bauen. Bald galt Alexandria als geistiges Zentrum der Welt.

Das geistige Zentrum der antiken Welt: die Bibliothek in Alexandria | Bildquelle: picture-alliance / akg-images

Im Mittelalter wurde Ägypten von den Arabern erobert und verlor an Bedeutung. Anfang des 19. Jahrhunderts lebten hier noch wenige Tausend Einwohner. Durch den Bau des Mahmudiya-Kanals 1817 und den Handel mit Baumwolle wurde die Stadt zu einem wichtigen Handelszentrum.

Heute hat Alexandria fünf Millionen Einwohner und ist die zweitgrößte Stadt Ägyptens. Von der ursprünglichen Stadt ist nicht mehr viel erhalten, doch das griechisch-römische Museum erinnert an Alexandrias große Geschichte.

(Erstveröffentlichung 2024. Letzte Aktualisierung 02.07.2024)

FACHBERATUNG

Dr. Björn Onken
Akademischer Rat, Lehrstuhl Didaktik der Geschichte, Universität Duisburg-Essen

UNSERE QUELLEN

  • Manfred Clauss: "Alexandria. Eine antike Weltstadt". Klett-Cotta, 2003
  • Islam Issa: "Alexandria. The City that changed the World". Sceptre, 2023
  • Rainer Traub: "Königin der Städte". In: "Der Spiegel Geschichte: Kleopatra und der Untergang des ägyptischen Reiches". Spiegel-Gruppe, 2012