Der Begriff "Weiße Rose" stand als Überschrift über den Flugblättern und wurde so zum Namen der wohl bekanntesten Widerstandsgruppe gegen das Hitler-Regime. Von der Gestapo gefragt, wie er denn darauf gekommen sei, antwortete Hans Scholl laut Protokoll:
"Ich ging von der Voraussetzung aus, daß in einer schlagkräftigen Propaganda gewisse feste Begriffe da sein müssen, die an und für sich nichts besagen, einen guten Klang haben, hinter denen aber ein Programm steht. Es kann sein, dass ich gefühlsmäßig diesen Namen gewählt habe, weil ich damals unmittelbar unter dem Eindruck der spanischen Romanzen von Brentano 'Die Rosa Blanca' gestanden habe."
Diese Hinweise auf die Ursprünge des Namens konnten nicht eindeutig entschlüsselt werden. Entweder das Protokoll ist fehlerhaft und aus Clemens Brentanos in Italien angesiedelten "Romanzen vom Rosenkranz" wurden "spanische Romanzen" – oder Hans Scholl führte die Gestapo absichtlich in die Irre.
Wenn er über die wahren Überlegungen zu der Überschrift für die Flugblätter der Weißen Rose gesprochen hätte, hätte er der Gestapo möglicherweise weitere Indizien gegen mitbeteiligte Freunde in die Hand gegeben.
Nach einer anderen Interpretation wiederum bezieht sich der Name auf den Roman "Die Weiße Rose" (1929) von B. Traven. Hans Scholl soll Travens Werk gekannt und geschätzt haben. In dem Roman geht es um den Kampf mit ungleichen Mitteln um die mexikanische Indianerfarm "Rosa Blanca".
Die weiße Rose als Symbol
Quelle: SWR | Stand: 03.12.2019, 17:00 Uhr