Zu Beginn des Nazi-Regimes war Sophie Scholl vom Nationalsozialismus begeistert. Sie trat dem Bund Deutscher Mädel (BDM) bei und wurde dort sogar Gruppenführerin. Die gemeinsamen Ausflüge, die Heimatliebe und die Gemeinschaft sprachen sie an.
Weniger die Mahnungen des Vaters, der Hitler mit dem Rattenfänger von Hameln gleichsetzte, sondern Einschnitte in persönliche Freiheitsrechte ließen die Zwölfjährige dann auf Abstand zum Nationalsozialismus gehen. So gab es ein Verbot, ausländische Lieder zu singen, selbstgenähte Fahnen zu verwenden oder Stefan Zweigs "Sternstunden der Menschheit" zu lesen.
Diese Erfahrungen und ein tiefempfundenes Christentum ließen Sophie Scholl schon sehr bald zu einer mutigen Gegnerin des Hitler-Regimes werden. Ab etwa 1942 gehörte auch sie dann zur Widerstandsgruppe "Weiße Rose".
(Erstveröffentlichung 2006. Letzte Aktualisierung 03.12.2019)
Quelle: SWR