Versteinerung eines Langschwänzigen Flugsauriers (Rhamphorhynchus muensteri)

Dinosaurier

Methoden der Altersbestimmung

Um das Alter eines Fossilfundes zu bestimmen, stehen den Paläontologen unterschiedliche Methoden zur Verfügung. So kann man sich etwa an der Lage des Fundes innerhalb der Gesteinsschichten orientieren oder radioaktive Isotope im Gestein untersuchen.

Von Ulrike Brandt-Bohne

Stratigraphie

Nicht nur der Fundort mit seinen geologischen Besonderheiten ist entscheidend, auch die Lage des Fundes innerhalb einer bestimmten Gesteinsschicht ist wichtig, um das Alter genau zu bestimmen. Experten können an der Abfolge der Gesteinsschichten auch deren Alter bestimmen.

Das Alter des Fossils entspricht immer dem Alter der einbettenden Gesteinsschicht. Das wissen allerdings auch Fälscher, die sich diese Vorgehensweise zunutze machen. Nachgebaute vermeintliche Relikte werden tatsächlich immer wieder in altes Originalgestein eingebettet, um einen echten Eindruck zu vermitteln.

Leitfossilien

Ein weiteres Merkmal zur Bestimmung des Fossilien-Alters sind sogenannte Leitfossilien. Leitfossilien können in der Nähe interessanter Funde im Gestein eingebettet sein und damit eine zeitliche Einordnung zulassen.

Zu Leitfossilien gehören sowohl Tiere als auch Pflanzen, die sich sicher einem bestimmten Zeitalter zuordnen lassen. Leitfossilien sind beispielweise sogenannte Ammoniten – also Kopffüßler mit einem Schneckengehäuse, die über einen Zeitraum von 350 Millionen Jahren lebten und in der Kreidezeit ausstarben.

Magnetfeld und radiometrische Altersbestimmung

Auch das Erdmagnetfeld und der radioaktive Zerfall von Isotopen helfen bei der Altersbestimmung von Fossilien, insbesondere bei sehr alten Fundstücken. Da sich das Magnetfeld der Erde im Laufe der Zeit immer wieder umpolt, kann die Ausrichtung eisenhaltiger Mineralien im Gestein Aufschluss über dessen Alter liefern. Außerdem bestehen alle Gesteinsformationen aus einer Kombination von chemischen Elementen.

Diese können in verschiedenen Isotopen vorliegen, die in einer genau definierten Zeit zerfallen. Bei der radiometrischen Altersbestimmung können die Experten die Menge der noch vorhandenen, radioaktiven Isotope messen und somit auf das Alter des Fundes schließen.

Langsam zerfallende Isotope erlauben eine Altersbestimmung von sehr alten Funden. Schnell zerfallende Isotope wiederum werden bei der Datierung von Funden eingesetzt, die jünger als 100.000 Jahre alt sind.

Quelle: SWR | Stand: 10.08.2020, 10:58 Uhr

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