Manche Menschen vertragen eine Schifffahrt schlecht: Wenn das Schiff auf dem Wasser schaukelt, wird ihnen übel oder sie bekommen Kopfschmerzen. Man sagt dann, sie werden "seekrank".
Die Ursache sind unterschiedliche Sinnes-Wahrnehmungen. Die Muskeln und das Gleichgewichtsorgan im Innenohr melden dem Gehirn: Hier schwankt alles! Doch das Auge nimmt wahr, dass sich an Bord eigentlich gar nichts bewegt. Die Eindrücke von Auge und Ohr widersprechen sich also.
Das Gehirn ist verwirrt und leitet Abwehrreaktionen ein: Schweißausbrüche, Übelkeit und Erbrechen. Warum genau der Körper so reagiert, weiß man nicht genau. Möglicherweise versucht er, sich damit von Giftstoffen zu befreien, die solche Gleichgewichtsprobleme normalerweise auslösen. Ein Mechanismus, den man auch aus anderen Zusammenhängen kennt, zum Beispiel nach dem Genuss von zu viel Alkohol.
Gut ist es dann, in die Ferne zu blicken und so die Sinneseindrücke von Auge und Innenrohr wieder in Einklang zu bringen. Denn dann kann auch das Auge die Schwankungen des Bootes erkennen.

Selbst den härtesten Seebären kann die Seekrankheit erwischen
Gegen Seekrankheit gibt es unterschiedliche Mittel: Vitamin C und Ingwer sollen helfen, viel Schlaf und kein Alkohol. Für schwerere Fälle gibt es Medikamente, und am Ende hilft auch die Zeit: Nach einigen Tagen auf See hat man sich meist an den Wellengang gewöhnt und die Seekrankheit verschwindet von selbst.
(Erstveröffentlichung 2021. Letzte Aktualisierung 19.03.2025)
Quelle: WDR