Winter
Winterhartes Wurzelgemüse hält sich gut im Boden und verträgt sogar Frost. Die Gemüsearten Topinambur, Pastinake oder Schwarzwurzel können von Januar bis weit in den Frühling hinein geerntet werden.
Neben dem frostresistenten Wurzelgemüse gibt es auch den klassischen Überwinterungsanbau, zum Beispiel Rosenkohl oder Lauch: Diese Pflanzen werden im Sommer gepflanzt und im zeitigen Frühjahr geerntet.
Sogenannte "Risikosätze" wie Zwiebeln oder Rucola sind auch schon in den ersten Monaten des Jahres erntereif. Der Bauer oder Gärtner pflanzt die Zwiebel- oder Rucolasetzlinge bereits im Herbst aus. Überstehen sie den Winter, kann man sie als Erste ernten und damit im Verkauf einen höheren Preis erzielen.
Erfrieren die Risikosetzlinge, ist der Schaden nur gering, da die Saat billig ist. Ein Leckerbissen, der im Winter Frische auf den Tisch bringt, ist der Feldsalat, auch Rapunzel oder Mausohrsalat genannt.
Frühling
Im Frühling ist das erntefrische Angebot von Gemüse und Früchten schon sehr reichhaltig. Zu den ersten kulinarischen Frühlingsboten gehören verschiedene Blattsalate, Bärlauch und Brunnenkresse.
Ab April sind bereits Rhabarber, Radieschen und Rettiche zu haben. Krönender Höhepunkt ist die Spargelsaison, die je nach Witterung bereits um Ostern beginnen kann und spätestens am 24. Juni endet. Und Spargel ist ohne Erdbeeren fast nicht denkbar.
Auf dem Markt gibt es dann auch Frühlingskartoffeln und Blattspinat. In heimischen Gärten reift zwischen Juni und September auch ursprünglich mediterranes Gemüse wie Auberginen und Zucchini. Zu anderen Jahreszeiten werden sie aus dem Ausland importiert.
Die ersten Blumenkohlköpfe sind schon ab Mai zu haben und die Ernte erstreckt sich dann bis in den Spätherbst.
Bärlauch gehört zu den ersten kulinarischen Frühlingsboten
Sommer
Die Ernte der Kirschen markiert bereits den Beginn des Sommers. Höhepunkt der Kirschensaison ist der Juli. Aber auch alle Beerensorten wie Heidelbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, rote und schwarze Johannisbeeren und Brombeeren können zwischen Juni und August geerntet werden.
Beim Gemüse dominieren im Sommer die verschiedenen Bohnensorten, Fenchel, Erbsen und Brokkoli. Haupterntezeit von einheimischen Tomaten und Gurken sind die Monate Juli und August.
Tomaten sind im Juli und August reif
Der Sommer ist aber auch die Jahreszeit der Getreideernte. Bis das Getreide gemäht werden kann, durchläuft es fünf verschiedene Reifegrade, von der Milch- über die Teig- und Gelb- bis zur Vollreife, nach der das Korn nicht mehr wächst. Bei der Notreife ist das Korn so hart, dass es in der Ähre bleibt.
Die erste Getreidesorte, die bereits Anfang Juli abgeerntet werden kann, ist die Gerste. Der Winterweizen und der Winterroggen sind normalerweise im Hochsommer ab Ende Juli erntereif. Ende August folgt der Hopfen.
Herbst
Der goldene Herbst steht schlechthin für die Obst- und Weinernte. Die frühen Birnen- und Apfelsorten wie Grafensteiner oder Williams Christbirne sind bereits Anfang September reif. Späte Birnensorten wie die Pastorenbirne werden erst im November gepflückt.
Viele Apfelsorten wie die Goldparmäne kommen im späten Herbst vom Baum und erhalten erst im Januar ihre Genussreife. Da Äpfel sehr lagerungsfähig sind, können sie bis ins Frühjahr hinein verzehrt werden.
Viele Apfelsorten kommen im späten Herbst
Herbstliche Gemüsesorten sind Kürbis, Chicorée, Mais und der besonders in Norddeutschland geschätzte Grünkohl. Walnüsse, Haselnüsse und Esskastanien runden die Erntezeit im Herbst ab.
Im Dezember beginnen die Bauern mit der Ernte der langsam wachsenden Wurzeln und Knollen wie Sellerie, rote Bete oder Steckrüben. Ein besonderes Gemüse sind Möhren, sie können ganzjährig angebaut und geerntet werden.
(Erstveröffentlichung 2006. Letzte Aktualisierung 28.08.2019)
Quelle: SWR