Als Spionin 1917 hingerichtet: Tänzerin Mata Hari

Spione

Mata Hari

Die Tänzerin Mata Hari hieß eigentlich Margaretha Zelle. Während des Ersten Weltkriegs spionierte sie für die Deutschen und die Franzosen und wurde schließlich wegen Hochverrats zum Tode verurteilt.

Von Ingo Neumayer

Mata Hari wurde am 7. August 1876 als Margaretha Zelle in den Niederlanden geboren. Sie galt schon früh als große Schönheit und setzte ihre Wirkung auf Männer gezielt ein.

Nach einer gescheiterten Ehe ging sie 1902 nach Paris. Dort startete sie eine Karriere als exotische Nackttänzerin und nannte sich Mata Hari (malaiisch für "Auge der Morgenröte").

Mata Hari, Tänzerin und Spionin (Geburtstag 07.08.1876)

WDR ZeitZeichen 07.08.2021 14:51 Min. Verfügbar bis 08.08.2099 WDR 5


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Ihre Shows wurden von einflussreichen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Militär besucht. Doch Mata Hari tanzte nicht nur für die High Society, sie hatte auch Dutzende Liebhaber in gehobenen Kreisen.

Nach Beginn des Ersten Weltkriegs versuchte der deutsche Geheimdienst, ihre Kontakte ins feindliche Frankreich zu nutzen. Mata Hari war ständig pleite und sagte zu, als Spionin zu arbeiten.

In Paris konnte sie Offizieren Informationen über die Truppenbewegungen der Franzosen entlocken, die sich mit den Erkenntnissen anderer Spione deckten. Durch abgehörte Funksprüche wurde sie allerdings schnell enttarnt, die meisten ihrer Liebhaber gaben ihr danach nur noch nutzlose Informationen.

1916 wurde sie vom französischen Geheimdienst angeworben, der mehr über ihre deutschen Kontakte erfahren wollte. Doch ihre Tätigkeit als Doppelagentin war für beide Seiten wenig fruchtbar.

1917 wurde Mata Hari verhaftet. Um Nachahmer abzuschrecken, wollte die französische Regierung sie besonders hart bestrafen: Mata Hari wurde zum Tode verurteilt und am 15. Oktober 1917 im Alter von 41 Jahren hingerichtet.

Ihr Leben bot danach Stoff für viele Romane, Filme und Legenden. Allerdings: Ihre Leistungen als Spionin waren eher unbedeutend.

(Erstveröffentlichung 2010. Letzte Aktualisierung 26.09.2024)

Quelle: WDR

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