Geschichte der D-Mark

Von Irina Fernandes (WDR)

Die alten Scheine der deutschen Währung

Vorder- und Rückseite des älteren 5-DM-Scheins

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab die "Bank Deutscher Länder" zwei Banknotenserien aus. Das Zahlungsmittel war damals die Deutsche Mark, kurz "D-Mark". Sie wurden jedoch spätestens Anfang der 1960er-Jahre eingezogen, weil die 1957 gegründete Bundesbank daran interessiert war, eigene Banknoten herauszugeben. Deshalb ließ sie die dritte Serie drucken, die bis Anfang der 1990er-Jahre im Umlauf war. Auf dem 5-DM-Schein ist auf der Vorderseite eine junge Venezianerin nach einem Gemälde von Albrecht Dürer zu sehen, auf der Rückseite ist Eichenlaub abgebildet – dieses soll laut Bundesbank die "deutsche Natur" symbolisieren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab die "Bank Deutscher Länder" zwei Banknotenserien aus. Das Zahlungsmittel war damals die Deutsche Mark, kurz "D-Mark". Sie wurden jedoch spätestens Anfang der 1960er-Jahre eingezogen, weil die 1957 gegründete Bundesbank daran interessiert war, eigene Banknoten herauszugeben. Deshalb ließ sie die dritte Serie drucken, die bis Anfang der 1990er-Jahre im Umlauf war. Auf dem 5-DM-Schein ist auf der Vorderseite eine junge Venezianerin nach einem Gemälde von Albrecht Dürer zu sehen, auf der Rückseite ist Eichenlaub abgebildet – dieses soll laut Bundesbank die "deutsche Natur" symbolisieren.

Die Bundesbank bildete auf der Vorderseite der Banknoten Porträts aus alten Gemälden ab, auf der Rückseite traditionelle Symbole oder geschichtsträchtige Bauwerke. Auf der Vorderseite des 10-DM-Scheins ist das "Bildnis eines jungen Mannes" zu sehen. Früheren Forschungen zufolge stammt es von Albrecht Dürer, neuere favorisieren Lucas Cranach den Älteren. Die Rückseite des Scheins ziert das Segelschulschiff Gorch Fock, das die "deutsche Weltoffenheit" verkörpern soll.

Elsbeth Tucher, eine bekannte Nürnberger Kaufmannsfrau, ist auf der Vorderseite des 20-DM-Scheins zu sehen. Auch hierfür wurde ein Gemälde Albrecht Dürers als Vorlage genommen. Die Rückseite zieren Klarinette und Violine, die die "Welt der deutschen Musik" symbolisieren.

Das Männerporträt auf dem 50-DM-Schein ist einem Gemälde entnommen, das einen Mann mit Kind zeigt und wahrscheinlich um 1525 von Barthel Beham gemalt wurde. Auf der Rückseite ist das Holstentor der Hansestadt Lübeck abgebildet, das laut Bundesbank den "deutschen Bürgerstolz" verkörpert.

Auf dem 100-DM-Schein ist der deutsche Kosmograph Sebastian Münster (1488-1552) nach einem Gemälde von Christoph Amberger zu sehen – auf der Rückseite des blauen Scheins der Bundesadler, der das "Staatsbewusstsein der Deutschen" symbolisiert.

Den 500-DM-Schein ziert ein Porträt nach dem Gemälde "Bildnis eines bartlosen Mannes" von Hans Maler zu Schwaz. Auf der Rückseite ist die auf einem zerklüfteten Felsen thronende Burg Eltz in Rheinland-Pfalz abgebildet – als Symbol für die "deutsche Ritterlichkeit".

Auf dem 1000-DM-Schein ist vorne vermutlich ein Porträt des Domherrn zu Magdeburg und Halberstadt, Dr. Johannes Scheyring, abgebildet, nach einem Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren. Es gibt jedoch Diskussionen, ob es sich nicht eher um Dr. Johann Schöner, Astronom und Geograph, handeln könnte. Auf der Rückseite ist eindeutig der Dom zu Limburg an der Lahn zu sehen, der laut Bundesbank die "romanische Baukunst" verkörpert.

Ab 1989 wurde die letzte Serie der alten D-Mark-Scheine gedruckt. Das war notwendig geworden, weil moderne Farbkopierer das Fälschen einfacher machten. Bei den neuen Scheinen wurde darauf geachtet, dass sie viele Sicherheitsmerkmale trugen – und dass genauso viele Frauen wie Männer abgebildet wurden. Auf dem 5-DM-Schein ist die Schriftstellerin Bettina von Arnim (1785-1859) zu sehen, im Hintergrund das Gut Wiepersdorf, auf dem sie drei Jahre lang wohnte, außerdem Ansichten von Berlin, wo sie den größten Teil ihres Lebens verbrachte. Auf der Rückseite: das Brandenburger Tor.

Auf dem 10-DM-Schein ist der berühmte Mathematiker, Astronom, Physiker und Fachmann für Vermessungswesen, Carl Friedrich Gauß (1777-1855), zu sehen. Hinter ihm sind Gebäude des historischen Göttingens abgebildet, wo er als Professor arbeitete. Die Rückseite ziert ein Sextant, wie ihn Gauß zur Vermessung benutzte.

Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) ist eine der bedeutendsten deutschen Dichterinnen und wurde auf dem 20-DM-Schein verewigt. Im Hintergrund sind Teile der Stadt Meersburg zu sehen, wo sie zeitweilig wohnte und schließlich starb. Auf der Rückseite sind eine Schreibfeder und eine Buche abgebildet: Mit ihr wird auf Annette von Droste-Hülshoffs bekannte Novelle "Die Judenbuche" Bezug genommen.

Der Barockbaumeister Balthasar Neumann (1687-1753) ziert den 50-DM-Schein. Hinter ihm sind Gebäude in Würzburg zu sehen, wo er lange Zeit lebte. Die Rückseite zeigt eine Teilansicht des Treppenhauses der Würzburger Residenz, außerdem die Abteikirche Neresheim – für die Planung beider Bauwerke war Neumann verantwortlich. Ab 1997/98 wurden die 50-, 100- und 200-DM-Scheine mit einem zusätzlichen Sicherheitsmerkmal (Kinegramm) zum Schutz gegen Fälschungen versehen.

Vom 100-DM-Schein blickt die Komponistin und Pianistin Clara Schumann (1819-1896), die Frau des Komponisten Robert Schumann. Im Hintergrund sind Bauwerke in Leipzig abgebildet, wo sie geboren wurde. Auf der Rückseite ist ein Konzertflügel zu sehen, ebenso das Hoch‘sche Konservatorium in Frankfurt, an dem Clara Schumann 14 Jahre lang lehrte.

Der 200-DM-Schein wurde in der letzten D-Mark-Serie neu eingeführt. Er zeigt den Mediziner Paul Ehrlich (1854-1915), der als Begründer der Chemotherapie gilt. Hinter ihm sind historische Gebäude der Stadt Frankfurt am Main zu sehen, ebenso ein Molekülmodell des von ihm entwickelten Syphilisheilmittels Salvarsan. Auf der Rückseite: ein Mikroskop, das Paul Ehrlich häufig bei seiner Arbeit benutzte.

Maria Sibylla Merian (1647-1717) war Malerin, Kupferstecherin und Naturforscherin. Ihr Porträt ziert die Vorderseite des 500-DM-Scheins. Im Hintergrund: Bauwerke des historischen Nürnbergs, in dem sie eine Zeitlang lebte, bevor sie in die Niederlande übersiedelte und später zu einer zweijährigen Forschungsreise nach Surinam aufbrach. Zur Verdeutlichung ihres Arbeitsfeldes findet sich auf der Rückseite ein Löwenzahn, auf dem eine Raupe und ein Falter sitzen.

Den wertvollsten Schein der letzten D-Mark-Serie zieren die Brüder Wilhelm (1786-1859) und Jacob Grimm (1785-1863), Sprachwissenschaftler und Sammler deutschen Sprach- und Kulturguts. Hinter ihnen sind Teile der Stadt Kassel zu sehen, wo sie lange Zeit lebten. Auf der Rückseite abgebildet ist das "Deutsche Wörterbuch", das von den Brüdern begonnen, aber erst lange nach ihrem Tod abgeschlossen wurde (1960). Außerdem ist die Königliche Bibliothek in Berlin zu sehen, eine der Wirkungsstätten der Grimms.

Stand: 27.11.2022, 16:28 Uhr

Darstellung: