Gemälde eines Yeti

Drachen

Kryptozoologie

Feuerspuckende Fabelwesen in einer modernen Technikgesellschaft: Das Bild will nicht so ganz passen. Doch auch heute beschäftigen sich noch Forscher mit der Existenz von Drachen.

Von Sine Maier-Bode

Auf der Suche nach verschollenen Arten

Diese Forscher nennen sich Kryptozoologen, nach dem griechischen Wort "krypto", das für geheim oder verborgen steht. Kryptozoologen sind auf der Suche nach Tieren, von deren Existenz sie – außer Zeugenaussagen – keinen Beweis haben.

Die Kryptozoologie ist keine Wissenschaft, die man studieren kann. Doch obwohl sich hier viele Scharlatane herumtreiben, ein paar ernstzunehmende Wissenschaftler gibt es unter ihnen durchaus. Sie sind allerdings in der Regel weniger Fabeltieren auf der Spur, als solchen Tieren, die als ausgestorben gelten.

Sind Drachen die Nachfahren der Dinosaurier?

Manche Kryptozoologen gehen davon aus, dass Drachen zu den Nachfahren der Dinosaurier zählen. Sie vermuten, dass die Berichte, die uns aus der Antike oder dem Mittelalter überliefert sind, durchaus einen wahren Kern haben können.

Schädel eines Tyrannosaurus Rex

Ein Drachenkopf? Nein, nur der Schädel eines Tyrannosaurus Rex

Die Vermutungen aus früheren Zeiten, es könne sich bei den Skeletten von Höhlenbären um Drachenskelette gehandelt haben, mussten zu den Akten gelegt werden.

Doch dass es keine Fossilienfunde oder andere Beweise für die Existenz von Drachen gibt, heißt in den Augen der Kryptozoologen gar nichts. Sie vermuten, dass wir deshalb keine Überreste finden, weil sich diese Drachen oder drachenähnlichen Wesen in entlegene Gebiete zurückgezogen haben.

Manche rechnen fest damit, eines Tages in unerforschten Urwäldern, auf einsamen Inseln, in den entfernten Wüstenregionen, in Gebirgen oder in den Tiefen des Wassers unbekannte Tierarten zu entdecken, Nachfahren der Dinosaurier, die dort in der Abgeschiedenheit immer noch existieren.

Nessie

Als eine Art Wasserdrache könnte sich, so meinen manche der Krytozoologen, zum Beispiel Nessie entpuppen, falls das Ungeheuer von Loch Ness jemals tatsächlich entdeckt werden sollte. Auch wenn es nach wie vor keinen wissenschaftlichen Beweis für die Existenz von Nessie gibt, haben Menschen von über 3000 vermeintlichen Sichtungen berichtet.

Modell des Seeungeheuers von Loch Ness

Modell des Seeungeheuers von Loch Ness

Nessie ist im Übrigen nicht das einzige Ungeheuer, das sich in schottischen Seen tummeln soll; die Kryptozoologen sprechen von 24 schottischen Seeungeheuern. Weltweit, glauben die Forscher, soll es mehr als 200 Seeungeheuer geben.

Doch Nessie ist das am besten erforschte Ungeheuer seiner Art. Auch wenn sie viele Sichtungen inzwischen als Fälschungen entlarven konnten, den Kryptozoologen bleibt die Hoffnung, dass sich eines Tages ihre Vermutung bestätigen wird und sie beweisen können, dass Nessie lebt.

Sollte Nessie jedoch tatsächlich jemals aus dem kalten, tiefen Wasser des Loch Ness aufsteigen, dann werden sich die Forscher einem neuen Ungeheuer zuwenden müssen, an dessen Existenz die Welt zweifelt. Schließlich ist es Aufgabe der Kryptozoologen, versteckte Tierarten zu suchen.

(Erstveröffentlichung 2005. Letzte Aktualisierung 26.05.2020)

Quelle: WDR

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