Das "Museum Of The City Of New York" beantwortet die Frage so: Die Bezeichnung "The Big Apple" ("der große Apfel") im Zusammenhang mit New York taucht demnach erstmalig 1909 in dem Buch "The Wayfarer in New York" ("Der Reisende in New York") von Edward S. Martin auf.
Hier nimmt der Autor Stellung zu der Ansicht, dass New York mehr als ihren gerechten Anteil vom Reichtum Amerikas abbekommen habe. Dazu benutzt Martin folgende Metapher: "New York war lediglich eine der Früchte jenes großen Baumes, dessen Wurzeln im Tal des Mississippi gründeten und dessen Äste sich von einem Ozean zum anderen breiten. Aber 'The Big Apple' (New York) erhält einen unverhältnismäßig großen Anteil des nationalen Lebenssaftes."
Manhattan – ein "besonders saftiger Apfel vom Baume Amerika"
Der Sportjournalist John J. Fitz Gerald arbeitete häufig mit dem Begriff in seinen Artikeln über Pferderennen im New York Morning Telegraph. Regelmäßig betitelte er seine Reportagen mit "Around the Big Apple". 1924 schrieb Fitz Gerald: "Es gibt nur ein Big Apple, und das ist New York."
In Erinnerung daran wurde 1997 die Straßenecke in Manhattan, an der Fitz Gerald von 1934 bis 1963 gewohnt hatte, vom Stadtrat in "Big Apple Corner" umbenannt (Südwestecke der 54. Straße West).
In der New Yorker Musik- und Jazzszene der 1930er- und 1940er-Jahre gehörte der Begriff zum festen Sprachgebrauch. Wer im "Big Apple", im Zentrum New Yorks, in den Theatern in Harlem oder auf dem Broadway spielte, hatte es geschafft. Wer noch als unbekannter Musiker durch die Vororte tingeln musste, spielte "out in the branches" ("oben in den Zweigen").
In den 1950er-und 1960er-Jahren war das Bild vom großen Apfel weniger populär, bis in den 1970er-Jahren das New Yorker Fremdenverkehrsamt den Begriff zu Werbezwecken wieder entstaubte. Ein Werbeplakat mit einem großen roten Apfel pries New York als lohnendes Tourismusziel an. Auf diese Weise hat sich "Big Apple" weltweit als Kosename für New York etabliert.
(Erstveröffentlichung 2004. Letzte Aktualisierung 18.03.2020)
Quelle: WDR