Spiderman

Spinnen

Kurioses aus der Spinnenwelt

Sie imitieren andere Tiere, um nicht gefressen zu werden, gehen mit dem Lasso auf Beutefang und dienen als Grundlage für zahlreiche Mythen und Horror-Geschichten. Spinnen sind unglaublich vielseitig – vielleicht faszinieren sie uns deswegen so sehr.

Von Dirk Neumann

Lasso-Spinnen

Die sogenannten Lassospinnen der Gattung Mastophora leben in Amerika, Afrika und Australien und bauen keine Netze – sie lassen sich am eigenen Faden von einem Ästchen herabhängen und halten mit den Vorderbeinen einen zweiten Faden fest, an dessen Ende sich ein klebriges Tröpfchen befindet.

Dieses Lasso schleudert die Spinne auf vorbeifliegende Falter, die sich darin verfangen, um dann wie an einer Angelleine hochgezogen und verspeist zu werden.

Spider-Man

"Spider-Man" schwingt sich durch Straßenschluchten, läuft problemlos Wände hoch und hat eine unglaubliche Reaktionsfähigkeit. Die Comicfigur hat sich seit ihrem ersten Auftritt im August 1962 zu einem der bekanntesten und beliebtesten Superhelden entwickelt.

Ab 2002 wurden Spider-Mans Abenteuer mit Tobey Maguire in der Hauptrolle erfolgreich verfilmt, außerdem folgten Fortsetzungen mit Andrew Garfield und Tom Holland als Spider-Man.

Spider-Man

Spider-Man hat erstaunliche Fähigkeiten

Comic und Film erzählen die Geschichte des schüchternen und unscheinbaren Studenten Peter Parker. Bei einem Besuch in einem Forschungslabor wird er von einer Spinne gebissen, die im Comic radioaktiv, im Film genetisch manipuliert ist. Peter entwickelt daraufhin Superkräfte.

Neben größerer Kraft, Geschwindigkeit und Reaktionsfähigkeit produziert sein Körper in den Verfilmungen auch Spinnfäden, die Peter nach Belieben aus seinen Handgelenken abfeuern kann. Ein großer Fortschritt, denn in der Comic-Vorlage aus den 1960er-Jahren musste sich Peter diese Netzschussvorrichtung noch selbst bauen.

Spinnen, die wie Ameisen aussehen

Unter den Springspinnen hat sich eine ganze Reihe von Arten entwickelt, deren Körperbau nicht nur dem bestimmter Ameisen verblüffend ähnlich sieht, sondern die sogar Ameisen-Verhalten imitieren, um die Täuschung perfekt zu machen.

So laufen sie zum Beispiel nur auf sechs ihrer acht Beine und halten das vorderste Beinpaar nach vorne über den Boden, so dass dieses wie die Fühler einer Ameise wirkt.

Diese Tarnung erlaubt es manchen Arten in Ameisennester einzudringen, um dort Ameisenlarven zu erbeuten. Anderen wiederum scheint es zu genügen, wie besonders ungenießbare Ameisen auszusehen, um nicht von Vögeln verspeist zu werden.

Spinnen und Dinosaurier

Spinnen gibt es schon seit mehr als 350 Millionen Jahren. Betrachtet man fossile Spinnen, zum Beispiel in Bernstein, so sieht man kaum einen Unterschied zu heute lebenden Arten.

Zur Zeit der Dinosaurier waren die Netzbaukünste der Webspinnen also wahrscheinlich schon voll entwickelt. Das heißt, dass sich vielleicht auch schon mal ein Tyrannosaurus die Spinnweben aus dem Gesicht wischen musste.

Allerdings gab es auch damals keine mannsgroßen Riesenspinnen, so dass es die Spinnen eher auf Insekten und keineswegs auf Saurier abgesehen hatten.

In Bernstein konservierte Spinne

Vor 100 Millionen Jahren in Bernstein konservierte Spinne

Spinneneier unter der Haut von Menschen?

Die unheimliche Erzählung von Spinnen, die ihre Eier unter der Haut von Rindern oder Menschen ablegen, wo sich die Spinnenbabies dann von Muskelfleisch ernähren, bis sie sich als ausgewachsene Tiere drei Wochen später durch die Haut fressen und in die Freiheit gelangen, ist eine frei erfundene Horror-Geschichte.

Keine Spinne der Welt besitzt einen Legebohrer, mit dem sie ihre Eier in Tiere oder Menschen legen könnte.

Überhaupt suchen sich Spinnen für ihre Brut möglichst ruhige, trockene Fleckchen, wo sie ihre Eier meist in dichtgesponnene Seidenkokons legen, die sie an Pflanzen befestigen.

(Erstveröffentlichung 2002. Letzte Aktualisierung 22.07.2019)

Quelle: SWR

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