Die größten Gletscher
Vatnajökull heißt der mit 8100 Quadratkilometern größte Gletscher Europas, der auf Island zu finden ist. Der größte innerkontinentale Gletscher außerhalb von Grönland und der Antarktis ist der Malaspina im Süden Alaskas. Seine Fläche beträgt etwa 4000 Quadratkilometer. Damit ist er rund 50 Mal so groß wie der Aletsch-Gletscher, der größte Gletscher der Alpen.
Der größte Gletscher Deutschlands ist der Schneeferner auf der Zugspitze: Er bedeckt eine Fläche von rund 18 Hektar.
Die längsten Gletscher
Der längste Gletscher der Welt ist wohl der Lambert-Gletscher in der Ost-Antarktis. Er hat eine Länge von mehr als 400 Kilometern. Doch auch andere Gletscher der Antarktis sind weit über hundert Kilometer lang.
Durch die schneeweiße Landschaft, aus der nur selten die felsigen Bergkuppen der Antarktis hervorragen, fallen die Dimensionen der antarktischen Riesen-Gletscher weit weniger auf als etwa in den Alpen. Dort erscheint der verhältnismäßig kleine Aletsch mit seinen 22 Kilometern Länge als riesig.
Der farbenprächtigste Gletscher
Im Verhältnis zu anderen Rekordhaltern ist er kaum der Rede wert, der Blaueisgletscher im Hochkaltermassiv der Berchtesgadener Alpen. Trotzdem zieht der nördlichste Gletscher der Alpen viele Blicke auf sich. Denn seine Farbe ist tatsächlich blau, zumindest solange es ihn noch gibt. Durch massives Abschmelzen in den vergangenen Jahren ist dieser Gletscher auf kleine Reste geschrumpft.
Gletschereis kann herrliche Farben haben
Der äquatornächste Gletscher
Der äquatornächste Gletscher heißt Ventisquero San Rafael und ist Teil des Campo de Hielo Norte in Chile. Er gilt als einer der schönsten Gletscher der Erde, denn sein "Kalben", also das Abbrechen riesiger Eisstücke in den Ozean, ist ein atemberaubendes Schauspiel. Er liegt ungefähr auf der Höhe des 45. südlichen Breitengrades. Auf der Nordhalbkugel entspricht das in etwa der Lage von Mailand.
Der älteste Gletscher
Im Eisschild der Antarktis ist Eis mit einer Dicke bis zu drei Kilometern keine Seltenheit. Manchmal überlagern sich hier verschiedene Gletscher aus unterschiedlichen Klima-Epochen der Erde. Aus 3500 Metern Tiefe wurden Eiskerne gezogen, die auf das Alter eines Gletschers von rund 900.000 Jahren schließen lassen. Der älteste Eisriese der Alpen ist vermutlich der Gletscher am Monte Rosa, der nach Ansicht der Glaziologen 2000 bis 10.000 Jahre alt sein soll.
Gletschersee am Monte Rosa
Der produktivste Gletscher
Im Westen Grönlands liegt der 40 Kilometer lange und sieben Kilometer breite Ilulissat Eisfjord. Seine Eismassen stammen vom Kangia – oder Sermeq Kujalleq –, dem vermutlich produktivsten Gletscher der nördlichen Hemisphäre: Täglich produziert er rund 20 Millionen Tonnen Eis, das abbricht und dann in Form gigantischer Eisberge im Atlantik schwimmt.
Diese schwimmenden Eismassen bewegen sich mit Geschwindigkeiten von bis zu einem Meter pro Stunde. Von diesem Teil Grönlands stammt vermutlich auch jener Eisberg, mit dem Anfang des 20. Jahrhunderts die "Titanic" kollidierte.
(Erstveröffentlichung 2004, letzte Aktualisierung 04.04.2019)
Quelle: SWR