Sehen
Lasik-Verfahren – per Lasereingriff zum Adlerauge
So mancher ist die Brille auf der Nase leid. Die gängige Alternative heißt Kontaktlinsen. Doch nicht jeder verträgt sie. Dauerhafte Befreiung von Sehhilfen jeglicher Art verspricht eine Operation. Eine Form ist das Lasik-Verfahren.
Von Andrea Wengel
Methode
Mit Hilfe eines speziellen Messverfahrens, der sogenannten Aberometrie, ist es heute möglich, die optischen Fehler des Auges zu messen. Dabei werden alle Unebenheiten der Hornhaut genau erfasst. Allgemein gilt: Je glatter deren Oberfläche, um so besser ist das Sehvermögen.
Unebene Stellen können mit dem Laser geglättet werden. Um die Brechkraft der Hornhaut zu ändern und damit die Fehlsichtigkeit zu korrigieren, wird bei der Lasik das Innere der Hornhaut geschliffen und nicht deren Oberfläche.
Zunächst wird das Auge durch ein eingetropftes Medikament betäubt. Mit einem computergesteuerten Hobel wird ein dünnes Scheibchen der Hornhaut teilweise abgetrennt und wie ein Deckel nach oben geklappt.
Dann kann die innere Hornhaut mit dem Laser geschliffen werden. Danach wird die Hornhautlamelle wieder zurückgeklappt und angedrückt. Sie braucht nicht angenäht zu werden, da sie sich von selbst am Gewebe festsaugt.
Die ganze Operation dauert nur fünf bis zehn Minuten. Der Vorteil ist, dass die unverletzte Hornhaut die Operationswunde wieder abdeckt. Dadurch sind die Operationsschmerzen nach einer Lasik meist nach einigen Stunden schon vorüber. In der Regel ist keine besondere Schmerzbehandlung nötig.
Eignung
Das Lasik-Verfahren ist bei Kurzsichtigkeit bis -10 Dioptrien geeignet. Alles was darüber geht wird schwierig, da man zuviel von der Hornhaut abtragen müsste. Je geringer die Kurzsichtigkeit, um so sicherer ist das Verfahren.
Erfolge und Risiken
Die Erfolgsquote ist hoch. Die meisten Patienten erreichen durch den Eingriff wieder eine Sehfähigkeit von über 100 Prozent, ein sogenanntes Adlerauge. Trotzdem besteht auch nach der Operation keine Garantie auf ein Leben ganz ohne Brille.
Die Sehschärfe kann sich im Laufe der Jahre trotzdem wieder verschlechtern. Zum Beispiel durch neue Erkrankungen des Auges oder dadurch, dass sich der Augapfel weiter verlängert oder verkürzt.
Je ausgeprägter der Sehfehler ist, um so eher kann es auch zu Komplikationen kommen. Allerdings ist das Risiko ernsthafter Komplikationen sehr gering. Es liegt bei 0,5 bis 1,0 Prozent.
Wie bei jeder Operation besteht die Gefahr von Infektionen. Sehr selten kommt es vor, dass zu viel von der Hornhaut weghobelt wird oder der Schnitt selbst falsch geführt wird. Es darf dann nicht gelasert werden, der falsche Schnitt muss erst wieder verheilen.
Die Erfolgsquote der Methode ist recht hoch
Quelle: SWR | Stand: 10.12.2020, 12:56 Uhr