Mäusebussarde verteidigen ihr Revier
Doch kein Killervogel war hier am Werk, sondern ein Mäusebussard, der in dem Menschen eine Bedrohung für sein Gelege sah. In der Regel sind Greifvögel Menschen gegenüber zurückhaltend.
Während der Brut- und Fütterungsphase der Jungen kann es jedoch zu solchen Angriffen kommen. Bis die Jungen selbstständig sind, sorgt das Männchen nicht nur für ihre Nahrung, sondern auch für ihren Schutz.
Der Horst, wie man die großen Nester der Greifvögel nennt, befindet sich häufig auf Bäumen am Waldrand und wird vom Vogelvater aufmerksam beobachtet. Große, sich schnell bewegende Menschen werden manchmal als Bedrohung empfunden.
Den Angriff des Greifvogels bemerken die betreffenden Personen erst, wenn das Tier sich mit seinen Krallen schmerzhaft auf dem Kopf niederlässt, da es lautlos von hinten anfliegt. Wehrt man den Vogel dann ab, kommt es meist noch zu Verletzungen an den Händen.
Die scharfen Krallen eines Bussards können tiefe Wunden hinterlassen
Jogger sollten Gefahrengebiete meiden
Förster und Greifvogel-Experten raten Spaziergängern und vor allem Joggern, im Mai und Juni solche gefährdeten Gebiete zu meiden. Besonders Wege an Waldrändern oder Wege, an denen man Greifvögel auf Beobachtungsposten sieht, sollte man dann nicht benutzen.
Ist es bereits zu Angriffen gekommen, sperren die alarmierten Forstbeamten die Regionen für Spaziergänger.
Als Vorsichtsmaßnahme sollte man keine grelle Kleidung tragen und als Jogger das Bewegungstempo drosseln, wenn man Greifvögel erblickt. Wird man trotzdem angegriffen, sollte man sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen und sich bei Bedarf eine Tetanusspritze geben lassen. Meist jedoch ist der Schreck über den unerwarteten Angriff größer als die Verletzung.
(Erstveröffentlichung 2002. Letzte Aktualisierung 25.03.2020)
Quelle: WDR