Archäozoologischen Untersuchungen wurden in der klassischen Archäologie lange keine Beachtung geschenkt, obwohl sie einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis von Kulturen geben können, die keine Schriftzeugnisse hinterlassen haben.
Die Archäozoologie wertet tierische Überbleibsel wie Knochen und Schalenreste aus, die bei Grabungen gefunden werden. Knochen müssen zunächst einmal einem bestimmten Teil des Skeletts zugeordnet werden, bevor man aus ihnen die Tierart bestimmen kann.
Manchmal lassen sich auch noch andere Daten wie Alter und Körpergröße bestimmen. Hilfreich bei dieser Arbeit ist der Vergleich mit bestehenden Sammlungen.
Neben diesen biologischen Betrachtungen geben die Tierreste vor allem Auskunft über die Lebensgewohnheiten früher Kulturen. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die gefundenen Tierreste Teil einer Abfallgrube sind, in der Küchenabfälle gesammelt wurden.
Dann lassen sich mithilfe von Knochen, Gräten, Muschelschalen und Schneckenhäusern gute Eindrücke vom Speisezettel unserer Vorfahren gewinnen.
Quelle: SWR | Stand: 11.12.2019, 13:28 Uhr